Der deutsche Entsorgungsmarkt ist der größte in Europa und zugleich einer der anspruchsvollsten weltweit. Derzeit erwirtschafteten die mehr als 4.000 Entsorger in Deutschland einen Umsatz von über 18 Milliarden Euro pro Jahr, heißt es in der Studie des auf Umwelt- und Energietechnik spezialisierte Beratungsunternehmens.
Das wichtigste Marktsegment der Entsorgungswirtschaft sei die Entsorgung von Siedlungsabfällen. Hierzu gehöre vor allem die Sammlung, Verwertung und Behandlung des Hausmülls sowie der Sortierfraktionen Papier, Leichtverpackungen und Bioabfall, so ecoprog. In den vergangenen Jahren hätten gesetzliche Anforderungen ein starkes Wachstum dieses Marktes garantiert. Das Deponierungsverbot für unbehandelte Siedlungsabfälle habe zu massiven Investitionen in die Behandlungsinfrastruktur geführt: Zwischen 2003 und 2009 wurden in Deutschland über 60 Müllverbrennungslinien mit einer Kapazität von mehr als 8 Millionen Tonnen pro Jahr in Betrieb genommen. Gleichzeitig sei Deutschland mit einer Quote von über 60 Prozent Weltmeister bei der Verwertung von Siedlungsabfällen.
Doch die Wirtschaftskrise treffe auch die Entsorgungsbranche. Am direktesten ist dieses bei den Preisen für Sekundärrohstoffe der Fall. So sei etwa der Preis für gemischtes Altpapier zwischen Ende 2007 und Anfang 2009 von knapp 90 auf unter 10 Euro je Tonne gesunken. Auch das Restmüll-Geschäft mit den Kommunen sei betroffen. Dieses werde aus den Abfallgebühren finanziert und sei somit eigentlich krisensicher. Doch den Behandlungs- und Verbrennungsanlagen fehlte in der Krise der Gewerbeabfall, – die Behandlungspreise auch für kommunale Abfälle sinken.
Wachstumschancen existierten jedoch nach wie vor. Doch sie konzentrierten sich laut ecoprog auf einzelne Segmente wie den Bioabfall. Auch die Verwertung ausländischen Gewerbeabfalls werden viele Entsorger – trotz Proteste aus der Politik – zukünftig stärker ins Auge fassen müssen.
Mehr Informationen zur Marktstudie Siedlungsabfall Deutschland sind erhältlich unter www.ecoprog.de
Mehr Informationen zur Studie finden Sie unter:
http://www.ecoprog.com/