Für 2009 bestätigten die Forscher ihre Erwartung vom Frühjahr, wonach die Wirtschaftsleistung um 4,5 Prozent schrumpfen werde. Beim Export wird nach einem Minus von 15 Prozent in diesem Jahr für 2010 ein Zuwachs um fünf Prozent erwartet. Bei der Zahl der Arbeitslosen zeichne sich im nächsten Jahr eine Zunahme um 700 000 ab. Die Marke von 4,2 Millionen Erwerbslosen werde überschritten.
Die Aufwärtsbewegung aus dem zweiten Quartal 2009 setze sich in den kommenden Monaten ohne deutliche Beschleunigung fort, sagte IW- Direktor Michael Hüther. Die Investitionen der Unternehmen stabilisierten sich, allerdings auf dem Krisenniveau. Insgesamt habe sich entgegen manch drastischer Negativerwartung bestätigt, dass sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung stets auch aus sich selbst heraus wende. Die Genesung laufe dabei über die Industrie. Am Bau rechnen die Forscher für 2010 mit einem Plus von zwei Prozent bei den Investitionen, das von staatlichen Konjunkturmitteln getragen werde.
Der private Konsum dürfte der Prognose zufolge in diesem Jahr um 1,5 Prozent zunehmen, im nächsten Jahr allerdings um knapp 0,5 Prozent nachgeben. Bei der Staatsverschuldung rechnet das IW für dieses Jahr mit einem Defizit von 3,5 Prozent des BIP und für 2010 von 5,5 Prozent. Zu Diskussionen über eine deutliche Erhöhung der Mehrwertsteuer sagte Hüther, dies könne nur fordern, wer die Konjunktur abwürgen wolle. (dpa)