Im Mittelpunkt der Studie soll aber die aktuelle Situation der Klärschlammentsorgung in ausgewählten Ländern Europas stehen, heißt es in der heutigen Pressemitteilung des Instituts. Darüber hinaus sollen die gesetzlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen untersucht werden. Ferner sollen die Kostenstrukturen der verschiedenen Entsorgungsmöglichkeiten verglichen und analysiert werden, sowie Handlungs- und Strategieoptionen für Erzeuger und Verwerter von Klärschlämmen aufgezeigt werden.
Zum Hintergrund: In der Europäischen Union wird Klärschlamm immer noch sehr unterschiedlich verwertet. Während Klärschlämme in einigen Ländern als Dünger oder im Landbau eingesetzt werden, führen andere diese bereits vermehrt der energetischen Nutzung in Mono- und Mitverbrennungsanlagen zu. Gründe dafür sind die national unterschiedlichen Schadstoffgrenzwerte bei der landwirtschaftlichen Nutzung.
Besonders große Potenziale für die (thermische) Verwertung von Klärschlamm bestehen in den osteuropäischen Ländern. Diese haben noch erhöhten Nachholbedarf beim Aufbau der Infrastruktur der Abwasserentsorgung und Klärschlammbeseitigung.
Neue Bestimmungen werden voraussichtlich erst mit der Implementierung der Novellierung der Klärschlammrichtlinie (86/278/EEC) ab 2014/15 den europäischen Markt beeinflussen. Derzeit werden in Dänemark, Spanien und Irland 50 Prozent des Klärschlamms als Düngemittel zum Beispiel in der Landwirtschaft verwendet.