Bei der jüngsten Umfrage zum Wirtschaftsklima im Euroraum kletterte der Erwartungsindex von 76,0 auf 93,0 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit drei Jahren. Vor allem für Deutschland, Österreich, Frankreich und die Niederlande rechnen die Experten mit einer deutlichen Verbesserung. In Italien, Portugal, Slowenien, der Slowakei, Belgien, Spanien und Finnland sehen sie zumindest eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage in den kommenden sechs Monaten. Dagegen bleiben die Experten für Irland und Griechenland weiter pessimistisch, wenn auch etwas weniger stark als noch im Vorquartal.
Mit ihren Inflationserwartungen liegen die Experten mit 0,7 Prozent im Jahresdurchschnitt deutlich unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank. Die Mehrheit der Experten geht zudem davon aus, dass die Leitzinsen im kommenden halben Jahr stabil bleiben.
Eine Entwarnung will das ifo Institut für Wirtschaftsforschung in München angesichts der jüngsten Umfrageergebnisse jedoch noch nicht geben. In seiner heutigen Pressemitteilung schätzt das Institut die aktuelle Situation in fast allen Ländern des Euroraums nach wie vor als ausgesprochen ungünstig ein.
Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn sieht in seiner Beurteilung die gegenwärtige Wirtschaftslage sogar als nahezu unverändert auf einem historischen Tiefstand.
Zum Hintergrund: Das Wirtschaftsklima für den Euroraum wird viermal im Jahr durch die Befragung von volkswirtschaftlichen Experten aus multinationalen Unternehmen und internationalen Institutionen ermittelt. (RM/dpa)