Dem Report liegen 23.000 Gespräche zur Unternehmensnachfolge zugrunde – geführt von den Industrie- und Handelskammern sowohl mit Senior-Unternehmern, die ihren Betrieb übergeben wollen, als auch mit Existenzgründern, die eine Firma zur Übernahme suchen, erläutert der DIHK-Präsident.
Dabei zeigte sich, dass allein aus Gründen der Finanzierung eine erfolgreiche Nachfolgeregelung bei 17.000 Unternehmen mit rund 160.000 Beschäftigten gefährdet ist. Das sei „besorgniserregend“, sagte Driftmann und berichtete, dass es besonders häufig bei den wichtigsten Finanzierungsinstrumenten der Unternehmensnachfolge knirsche: beim Bankkredit und beim Beteiligungskapital.
„Zwar ist eine Unternehmensübergabe immer risikoreich und komplex“, erläuterte der DIHK-Präsident. „Doch angesichts der allgemeinen Verschlechterung der Finanzierungsbedingungen, der unsicheren wirtschaftlichen Perspektiven und der eigenen Probleme scheuen Kreditinstitute und Beteiligungskapitalgeber derzeit vielfach ein Engagement.“
Dabei werde immerhin ein bestehender Betrieb mit etabliertem Geschäftsmodell übergeben. Driftmann: „Die Kapitalgeber sollten daher auch hier die Perspektive des Unternehmens höher gewichten als bisher.“ Der Nachfolger sei jedoch ebenfalls gefordert – seine Konzepte und Pläne müssten den potenziellen Kapitalgeber überzeugen.
Der DIHK-Report zeige aber auch, dass sich die Nachfolge-Problematik in Deutschland weiter verschärfen werde, so der DIHK-Präsident: „Gewinn- und Umsatzeinbrüche durch die Krise schmälern den Unternehmenswert. Die Preisvorstellungen von Übergeber und Nachfolger fallen dadurch künftig wieder weiter auseinander. Zudem wird die demografische Entwicklung die Suche nach einem geeigneten Nachfolger schwieriger machen: Einer steigenden Zahl von Übergebern steht eine deutlich sinkende Zahl von potenziellen Nachfolgern gegenüber.“
Den DIHK-Mittelstandsreport 2009 finden Sie unter
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