Die Anwendung des Systems sei bisher nur aus der Großkraftwerkstechnik bekannt, so BKN biostrom. Seit Ende 2008 wurden alle von BKN biostrom betriebenen Biogasanlagen mit der neuartigen Leittechnik ausgestattet. Für jede Biogasanlage werden laut BKN biostrom automatisch alle Betriebsvorgänge dokumentiert. In vorab einzustellenden Zeitintervallen wird die Stromeinspeisung, der Stromverbrauch, Gasmenge und -qualität erfasst. Die Einwahl in die Steuerung der Biogasanlage ermögliche die Erfassung der prozessbiologischen Parameter (Temperatur, Methan-Gehalt, Schwefelwasserstoff-Gehalt etc.) und die Fernsteuerung der Anlage. Für den Fall der Über- beziehungsweise Unterschreitung von Grenzwerten ist ein Alarmsystem eingerichtet worden. Fehlermeldungen, die über die Leittechnik auf den Zentralrechner übertragen worden sind, werden per SMS an den diensthabenden Service-Mitarbeiter vor Ort weitergeleitet.
Ein Novum der BKN-biostrom-Leittechnik sei die vom Anlagenhersteller unabhängige Funktion des Systems. Sie erlaube den direkten Vergleich aller Betriebsvorgänge auf den Anlagen. Die Aufbereitung der Daten (inklusive der täglichen Wiegedaten der eingebrachten Substrate) für die Buchhaltungssoftware bedeutet große Erleichterungen in der kaufmännischen Betriebsführung der Anlagen.
Die Leittechnik dient als Vorstufe zu der Einführung eines Qualitätsmanagementsystems für Biogasanlagen, an dessen Umsetzung derzeit gearbeitet wird, wie der Anlagenbauer mitteilt. Zum Ende dieses Jahres sollen alle von BKN biostrom betriebenen Biogasanlagen nach dem DLG QM Standard Biogas zertifiziert sein.