820.000 Tonnen Leichtverpackungen (LVP) wurden laut der von den Dualen Systemen veröffentlichten Zahlen für das 3. Quartal 2009 gesammelt. Das entspricht nach Angaben von Remondis kumuliert einem weiteren Mengenverlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 70.000 Tonnen (40.000 Tonnen LVP, 30.000 Tonnen Glas).
Remondis, die mit ihrer Tochterfirma Eko-Punkt ein duales System betreibt, rechnet die Planmengenmeldung für das vierte Quartal hoch und geht davon aus, dass für das Jahr 2009 insgesamt eine Sammelmenge der lizenzierten Verpackungen von nur rund 1 Millionen Tonnen zu erwarten sei. Da deutschlandweit die potentielle erfassungsfähige Menge bei lizenzierten Vepackungen bei 2 Millionen Tonnen liegt, wird nur die Hälfte der Verpackungen eingesammelt.
Die tatsächlich erfasste Menge, die auch die nichtlizenzierten Verpackungen mit einbezieht, bleibt laut Hochrechnung für 2009 unverändert bei 2,2 Millionen Tonnen. Damit sind 1,2, Millionen Tonnen der gesammelten Verpackungen nicht lizenziert und die Absicht der Verpackungsverordnung gescheitert, erklärt Remondis: Die gewollte Wirkung – dass sich die Inverkehrbringer der Verpackungen durch Lizenzen an den Dualen Systemen beteiligen – sei nicht erreicht worden.
Eine schärfere Kontrolle der Länder fordert deshalb Herwart Wilms, Geschäftsführer von Eko-Punkt: „Die 3.Quartalsmeldung 2009 zeigt nun, dass die 5. Novelle der VerpackVO ihre beabsichtigte Wirkung vollkommen verfehlt und von einer Mengensteigerung nicht die Rede sein kann. Im Gegenteil: einige Systeme melden im Vergleich zum 2. Quartal nun wieder rückläufige Mengen.“ Dies mache sowohl eine schärfere Kontrolle durch die Länder als auch eine Selbstverpflichtung der Dualen Systeme zur Qualitätssicherung dringend nötig. „Ansonsten wird der Markt der dualen Verpackungslizenzierung mangels Masse aussterben“, ist er sich sicher
Wilms fordert außerdem eine klare Definition der Begriffe Verkaufsverpackung, Branchenlösung und Eigenrücknahme seitens der Dualen Systeme. „Die Behörden brauchen eine klare Vollzugshilfe um Falschinterpretationen zu Lasten des Marktes zu unterbinden“, sagt er.