Laut bvse gingen bis Juni über 1,5 Millionen Anträge für die Abwrackprämie beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ein. Bei täglich 10.000 bis 15.000 neu gestellten Anträgen rechnet der Verband insgesamt mit 2 Millionen abzuwrackenden Autos für dieses Jahr.
Die Kapazitätsgrenze der Demontagebetriebe sei schon seit Mai deutlich überschritten, teilte der Fachverband Schrott, E-Schrott und Kfz-Recycling im bvse mit. „Die Unternehmen sind daher gezwungen, entweder Fahrzeuge abzulehnen oder aber für eine absehbare Zeit zwischenzulagern“, sagt bvse-Vizepräsident und Fachverbandsvorsitzender Ullrich Didszun. Er appellierte an die jeweiligen Landesbehörden die Notlage der Verwerter zu erkennen und sie zu unterstützen.
Auch die Preise, die die Betriebe auf der Erlösseite erzielen, sind nach bvse-Angaben eher unbefriedigend. Die Preise für Katalysatoren seien mit durchschnittlich 35 bis 45 Euro zwar stabil, befänden sich aber auf einem niedrigen Niveau. Die Halbjahresumfrage des bvse hätte aber ergeben, dass der Ersatzteilverkauf von den bvse-Mitgliedsunternehmen als zufriedenstellend bezeichnet wird, wenn auch die Überangebote je nach Standort die Verkaufspreise deutlich nach unten drücken.
Erholt hätten sich dagegen die Preise für reinen Karossenschrott: Sie stiegen im Mai von durchschnittlich 10 bis 20 Euro pro Tonne auf 50 bis 60 pro Tonne ab Station. In Juni sanken die Preise allerdings wieder leicht.
Laut Umfrage machen den Verwerterbetrieben vor allem die steigenden zusätzlichen Lager- und Logistikkosten, die durch die vorhandenen Kapazitätsengpässe verursacht werden, Probleme. Die Betriebe rechnen aber damit, dass sich die Lage im Herbst entspannt und sie dann bis ins nächste Jahr hinein mit ihren Beständen wirtschaften können.