Der Markt für Aluminium- und Kupferschrott zeige seit Jahresbeginn erste Erholungstendenzen in Asien, ebenso sei der Preis- und Mengeneinbruch bei Altpapier und Sekundärkunststoffen gestoppt, erklärte Schweitzer. In Deutschland und Europa dagegen werde der Bedarf an Stahlschrott voraussichtlich unter dem Niveau des Jahres 2007 liegen. Der Interseroh-Vorstandschef sprach deshalb von einem weiterhin schwierigen Marktumfeld. In den nächsten Monaten und Jahren werde sich der Konsolidierungsdruck in der Branche weiter verschärfen.
Über eine Reduzierung des Betriebsaufwands und eine Margenoptimierung will Interseroh noch in diesem Jahr mehr als 30 Millionen Euro heben. Das Vorhaben läuft unter dem Titel „Ergebnis-Sicherungsprogramm“. Ferner wollen die Kölner ihre Einzelgesellschaften besser vernetzen, um damit ein „aktiver Konsolidierer am Markt“ zu sein.
Schweitzer betonte, dass sich die Interseroh-Gruppe für die Zukunft gut gerüstet sehe. „Wir haben mit unseren strategischen Hausaufgaben begonnen, bevor die konjunkturelle Talfahrt der Weltwirtschaft im letzten Quartal des Jahres 2008 eingesetzt hat. Dieser Vorsprung ist unsere große Stärke.“ Mit der Aufstellung der Interseroh SE unter dem Dach der Alba Group werde die Unternehmensgruppe die Chance nutzen, durch „intelligente Vernetzung“ neue Kunden zu gewinnen. „In Zusammenarbeit mit der ALBA-Gruppe sind wir in der Lage, die gesamte Wertschöpfungskette aus Erfassung, Wiedergewinnung, Veredlung und Vermarktung von Rohstoffen abzudecken“, so Schweitzer. Interseroh und ALBA würden dabei als jeweils eigenständige Unternehmen und unter strenger Beachtung des Drittvergleichsgrundsatzes agieren.
Im Segment Stahl- und Metallrecycling werde sich die Gruppe auf Märkte wie Südeuropa und Asien konzentrieren, im Segment Dienstleistung will Interseroh den Marktanteil im Dualen System weiter steigern und die Geschäftsfelder weiter ausbauen. Im Segment Rohstoffhandel liege der Fokus auf der Bündelung von Stoffströmen zur Verbesserung der Einkaufs- und Absatzkonditionen.
Den Aktionären schlagen Vorstand und Aufsichtsrat vor, von dem ausgewiesenen Bilanzgewinn des Geschäftsjahres 2008 in Höhe von 4,3 Millionen Euro einen Teilbetrag von 1,37 Millionen Euro zur Ausschüttung einer Dividende von 0,14 Euro je Stückaktie zu verwenden. Der verbleibende Bilanzgewinn in Höhe von 2,93 Millionen Euro soll in andere Gewinnrücklagen eingestellt werden.