Die Ergebnisse brachte die Unternehmensbefragung 2009, die die KfW Bankengruppe gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), dem Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), dem Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) und dem Zentralverband des deutschen Handwerks (ZDH) gestern in Berlin vorgestellte.
Laut Studie hat sich der Zugang zu Krediten bei 35 Prozent der befragten Unternehmen erschwert (Vorjahr: 29 Prozent). Über gleich bleibende Bedingungen beim Kreditzugang berichteten 61 Prozent der Unternehmen (unverändert zu 2008). Nur 4 Prozent gaben einen leichteren Zugang zu Krediten an (bereinigter Vorjahreswert: 10 Prozent).
Vor allem große Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro (38 Prozent) und kleine Unternehmen bis 1 Millionen Euro Jahresumsatz (40 Prozent) klagen über einen schlechteren Kreditzugang. So läge erstmals seit Beginn der Befragung im Jahr 2001 keine durchgängige Größenabhängigkeit bei der Beurteilung des Kreditzugangs vor.
Unternehmen des Einzelhandels (40 Prozent) und der Dienstleistungsbranche (39 Prozent) hätten am stärksten mit diesen Erschwernissen zu kämpfen. Mit 55 Prozent ist der Anteil der Meldungen über schwieriger gewordene Kreditaufnahmen bei jungen Unternehmen am höchsten.
Als Gründe für den erschwerten Zugang zu Krediten wurden höhere Anforderungen an die Dokumentation von Vorhaben (80 Prozent), die Offenlegung von Informationen (77 Prozent) sowie steigende Forderungen nach Sicherheiten (75 Prozent) angegeben.
Dass derzeit noch nicht von einer allgemeinen flächendeckenden Kreditklemme gesprochen werden kann, hätte eine Befragung der Finanzierungsexperten führender Wirtschaftsverbände ergeben. „Auch wenn man von einer flächendeckenden Kreditklemme noch nicht sprechen kann, beobachten wir mit Sorge, dass die Probleme beim Kreditzugang für die Unternehmen immer größer werden“, räumte der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe Dr. Ulrich Schröder.
Beim BGA rechnet man aber damit, dass es spätestens im Sommer zu einer Finanzklemme kommen könnte. Alleine die Befürchtungen der Unternehmen würde dazu führen, dass Investitionen gebremst und Lager abgebaut werden. „Wenn beispielsweise der deutsche Großhandel, um sich Liquidität zu verschaffen, seine Lager nur um 20 Prozent abbaut, so führt dies zu 70 Milliarden Euro weniger Aufträgen an die deutsche Industrie“, warnt BGA-Präsident Anton F. Börner.