Während die Lizenzmengen in Deutschland in 2008 um 8,6 Prozent zurück gegangen sind, konnte die ARA ihre Mengen um 3,1 Prozent erhöhen, und zwar von 882.000 auf 910.000 Tonnen. Mit den Lizenzmengen stiegen auch die Lizenzeinnahmen. Die ARA verbuchte in 2008 einen Eingang von 141,2 Millionen Euro. Das entspricht einer Steigerung um 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr (136,8 Millionen Euro).
Für 2009 rechnet das Unternehmen sogar mit Einnahmen in Höhe von 156 Millionen Euro. Das trotz Wirtschaftskrise mehr Geld in die Kassen der ARA gespült wird, liegt maßgeblich daran, dass das Unternehmen vor kurzem erstmals seit 1994 eine unterjährige Tariferhöhung durchgesetzt hat. Vor allem jene Tarife, die bisher stark von den Altstofferlösen profitiert haben, werden per 1.7.2009 um 19 Prozent bis 35 Prozent angehoben. Dank der in der Vergangenheit erzielten nachhaltigen Kostensenkungen liegen die durchschnittlichen Lizenztarife laut ARA aber auch nach der Tariferhöhung um rund 47 Prozent unter jenen im Jahr 1995 und etwa auf dem Niveau von 2004.
Die Menge der erfassten Verpackungen aus Haushalt, Industrie und Gewerbe betrug 2008 rund 823.000 Tonnen nach 808.000 Tonnen ein Jahr zuvor, und erreichte damit ebenfalls ein Rekordniveau. Besonders hervorzuheben sind die Packstoffe Glas, Kunststoff und Papier. Bei Glas erhöhte sich die Sammelmenge um 3,3 Prozent, bei Kunststoff um 2,1 Prozent und bei Papier um 0,6 Prozent. Von dieser Erfassungsmenge wurden im vergangenen Jahr 774.000 Tonnen verwertet, damit um plus 2,2 Prozent mehr als 2007.
Mit einer derart hohen Verwertungsmenge trägt die ARA laut eigenen Angaben maßgeblich dazu bei, dass Österreich bei der stofflichen Verwertung von Verpackungen im europäischen Vergleich im absoluten Spitzenfeld liegt – nämlich mit 68,4 Prozent der am Markt befindlichen Verpackungen an zweiter Stelle hinter Belgien (79,0 Prozent). Nach Packstoffen untergliedert, entfielen 45 Prozent der Verwertungsmengen auf Papier, Karton, Pappe und Wellpappe, 26 Prozent auf Glas, 22 Prozent auf Leichtverpackungen, 4 Prozent auf Metalle und 3 Prozent auf Holz.
Parallel zum operativen Geschäft unterzog sich das ARA System mit 1. Oktober 2008 einer grundlegenden Neuausrichtung. Bis auf die Glasgesellschaft AGR wurden sämtliche Branchenrecycling-Gesellschaften in die ARA AG fusioniert und dadurch Synergiepotenziale genutzt. „Wir haben diesen Schritt zur richtigen Zeit gesetzt“, resümiert ARA-Vorstand Christoph Scharff. „Als größere Einheit konnten wir den Absturz der Preise auf den Altstoffmärkten weit besser verkraften als in der alten Struktur mit mehreren kleineren Unternehmen. Wir konnten in der schlankeren Struktur rascher agieren und die Entsorgungssicherheit gegenüber der Bevölkerung sowie die Entpflichtungssicherheit unserer Kunden garantieren.“
Für die in Österreich anstehende Novellierung der Verpackungsverordnung, die die Entsorgung und Verwertung von Verpackungsabfällen stärker wettbewerblich ausrichten will, sei die ARA gut gerüstet. Dennoch mahnte ARA-Vorstand Werner Knausz, dass die durch sein Unternehmen bisher erzielten Errungenschaften nicht durch den Wettbewerb gefährdet werden dürfen. Deshalb müsse die Wirtschaft als von der Verordnung verpflichtete Instanz auch weiterhin die Gestaltung und Kontrolle des Systems in der Hand haben.