Laut Stefan Schreiter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Duales System Deutschland GmbH (DSD), sind die neuen Ausschreibungsbedingungen ein Meilenstein zugunsten kleiner und mittlerer Unternehmen. Erstmals wird die Ausschreibung für die LVP-Sortierung von den Gebietslosen entkoppelt und die Frachtkosten müssen separat kalkuliert werden.
Bisher mussten sich die Betreiber von Sortieranlagen, die LVP (Gelber Sack, Gelbe Tonne) im DSD-Auftrag sortieren wollten, in der Ausschreibung um bestimmte Vertragsgebiete bewerben. In der aktuellen Ausschreibung für die Jahre 2010 bis 2012 sind sie aufgefordert, DSD eine bestimmte Menge an Sortierkapazität anzubieten.
„Der Bieter kann für definierte Kapazitätsstaffeln Angebote abgeben“, erläutert Schreiter. Bis 20.000 Tonnen kann das bietende Unternehmen in Schritten von 1.000 Tonnen kalkulieren, darüber in Schritten von 2.000 Tonnen. „So ist gewährleistet, dass die tatsächlich vergebene Menge auch zum vorher kalkulierten Preis sortiert wird“, sagt Schreiter.
Die Frachtkosten sind künftig nicht mehr Bestandteil des Angebots, können aber als Nebenangebot kalkuliert werden. Schreiter: „Das bedeutet mehr Transparenz und eine stärkere Berücksichtigung der Transportwege. Kleinere Anlagen erhalten bei kürzerer Transportentfernung eine echte Chance gegenüber großen Anlagen, die preiswerter sortieren können, aber längere Transporte verursachen.“
Die Duale System Deutschland GmbH erhofft sich von den neuen Ausschreibungsbedingungen langfristig einen Vorteil. „Die große Zahl von kleinen und mittleren Unternehmen der Entsorgungsbranche ist ein Vorteil für den Standort Deutschland“, so Schreiter. „Uns ist sehr daran gelegen, zur Stärkung der mittelständischen Entsorgungsunternehmen beizutragen.“