Laut Hertwich gelangen die Späne nach den üblichen Späne-Aufbereitungsschritten wie Zentrifugieren, Spänebrechen, Abscheidung von Eisenteilen zum Hochgeschwindigkeits-Spänetrockner. Dort werden die Späne im heißen Zustand kontinuierlich direkt dem Einschmelzvorgang zugeführt. Wie Hertwich betont, bilden Spänetrockner und Schmelzofen wärmetechnisch eine Einheit.
Zur Deckung des Energiebedarfs für das Erwärmen der Späne werden dem Trockner Heißgase aus dem Ofen zugeführt und dem dort zirkulierenden Gasstrom zugemischt. Die Abgase aus dem Trockner, die auch Kohlenwasserstoffe enthalten, werden in den etwa 1.000 Grad heißen Ofenraum des Schmelzofens rückgeführt, wo die Kohlenwasserstoffe bei leichtem O2-Überschuss in der Ofenatmosphäre verbrannt werden. Es sei daher kein teures und energieaufwendiges Nachverbrennungssystem erforderlich, sondern die Verbrennung der Kohlenwasserstoffe aus der Spänetrocknung trage zur Deckung des Energiebedarfs im Schmelzofen bei.
Die Späne werden den Angaben zufolge innerhalb von Sekunden auf etwa 400 Grad erwärmt und dabei vollständig von Feuchtigkeit und anhaftenden Kohlenwasserstoffen befreit. Dadurch werde das weitere Wachstum der Oxidschichten durch längeres Verweilen bei höheren Temperaturen verhindert. Die heißen Späne würden direkt dem Schmelzvorgang zugeführt. Die für die Erwärmung der Späne aufgewendete Energie gehe nicht durch Abkühlen in Zwischenlagern verloren.
Nach Angaben Hertwichs sind die Späne frei von Feuchtigkeit und Kohlenwasserstoffen. Die kontinuierlich dem Schmelzprozess zugeführten heißen Späne treffen auf einen, durch einen elektromagnetischen Linearmotor erzeugten, abwärts gerichteten Schmelzestrom und werden durch diesen sofort in das Schmelzebad gezogen. Die Späne schmelzen durch Kontakt mit der heißen Metallschmelze völlig ohne weitere Oxidbildung, so Hertwich.