Hat Klärschlamm als Dünger bald ausgedient?

Baden-Württemberg und Bayern sind sich einig. Zumindest was die Klärschlammverwertung angeht, ziehen beide Länder an einem Strick: Sie wollen den Ausstieg aus der landwirtschaftlichen und landbaulichen Klärschlammverwertung, betonte Umweltministerin Tanja Gönner (Baden-Württemberg) heute bei einem Besuch der regionalen Klärschlammverwertung in Dinkelsbühl (Bayern).

Bei dem länderübergreifenden Projekt hätten sich über 20 kommunale Gesellschafter zusammengeschlossen und eine neuartige Klärschlammmineralisierungsanlage gebaut, heißt es in einer Pressemitteilung der Ministerin.


Umweltministerin Tanja Gönner: „Es macht keinen Sinn, die Schadstoffe mühsam mit hohem finanziellen und technischen Aufwand aus dem Abwasser zu reinigen und danach großflächig auf den Böden wieder zu verteilen.“

Bei dem Projekt soll es sich um eine innovative Wärmeverbundnutzung handeln. So kann die im Biomasseheizkraftwerk anfallende Wärmeenergie alternativ zur Klärschlammtrocknung, zur Stromerzeugung oder als Fernwärme genutzt werden.

Schon im Jahr 2001 hätten sich beiden Länder für die thermische Entsorgung des Klärschlamms ausgesprochen, heißt es in der Pressemitteilung. Baden-Württemberg soll bei der Bilanz zur thermischen Klärschlammentsorgung zumindest bei den Flächenstaaten bundesweit mit 81 Prozent an der Spitze liegen.

Der Klärschlamm sei eine wichtige Schadstoffsenke für Schwermetalle und andere ökotoxische Substanzen wie Wirkstoffe aus Arzneimitteln, Kunststoffweichmacher oder Flammschutzmittel. Klärschlamm stelle darüber hinaus eine wichtige Sekundärrohstoffquelle dar, indem der im Klärschlamm enthaltene Phosphor wieder verwertet werden könne.

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