Vor allem zahlreichen ostdeutschen Altpapierentsorgern drohen durch den bundeseinheitlichen Mindestlohn von 8,02 Euro pro Stunde in der jetzigen Wirtschaftskrise finanzielle Schwierigkeiten, da hier die bisher gezahlten Löhne niedriger waren, als in den westlichen Bundesländern.
Besonders hart trifft dies Unternehmen, die noch an langfristige Entsorgungsverträge gebunden sind, auch wenn deren Vertragspartner weiterhin auf Festpreise bestehen, die auf nicht absehbare Zeit erheblich von der Marktrealität abweichen. Auf der anderen Marktseite müsse darauf geachtet werden, dass sich auch die Papierindustrie an bestehende Abnahmeverträge hält.
Während es bei den gewerblichen Anfallstellen bereits zu Zuzahlungen bei der Altpapierentsorgung kommt, sind diese bei der Entsorgung privater Haushalte noch kein Thema, sagt Templin. Je länger die Wirtschaftskrise andauert, desto stärker müsse die Altpapierbranche jedoch auch bei privaten Haushalten auf eine Zuzahlung drängen, um noch kostendeckend arbeiten zu können.
Templin: „Wir können zwar die Blauen Tonnen weiterhin kostenfrei zur Verfügung stellen, aber nicht länger kostenlos das Altpapier entsorgen.“ Um Wettbewerbsnachteile gegenüber öffentlich-rechtlichen Entsorgern zu vermeiden, sollten diese ihre Gebühren transparenter machen, fordert der IG Paro – Geschäftführer. Die privaten Altpapierentsorger befürchten, dass viele Kommunen das Altpapier weiterhin gebührenfrei entsorgen, ihre Kosten jedoch über eine Quersubventionierung wieder an anderer Stelle hereinholen.