Die Vergärung habe gegenüber dem herkömmlichen Belebungsverfahren entscheidende Vorteile, teilt das Ministerium mit. So entfalle die zum Belüften nötige Energie und durch das freiwerdende Biogas entstehe ein zusätzlicher Energieträger. Das aus Mitteln der Klimaschutzinitiative des BMU mit 3,7 Millionen Euro geförderte Vorhaben spare mehr als 4.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.
In dem Gemeinschaftsklärwerk werden nach BMU-Angaben die häuslichen Abwässer von 18 Gemeinden sowie industrielles Abwasser von rund 300 Firmen und 60 produzierenden Unternehmen des Chemie-Parks Bitterfeld-Wolfen gereinigt. Jedoch habe die Expansion umliegender Unternehmen eine Zunahme organisch hoch belasteter und extrem salzhaltiger Abwässer zur Folge, was einen Ausbau des Klärwerks notwendig mache. Bislang hätten nur salzhaltige Abwässer bis zu einer Konzentration von 10 Gramm pro Liter vergärt werden können. Das Pilotprojekt in Bitterfeld-Wolfen soll nun zeigen, dass das energetisch effizientere Anaerobverfahren auch für Abwässer mit einem doppelt so hohen Salzgehalt einsetzbar ist.
Durch das neue Verfahren entfalle künftig auch der hohe Energiebedarf für die Belüftung, berichtet das BMU. Zusätzlich entstehe Biogas, das zur Wärme- und Stromerzeugung genutzt werden kann. Ein weiterer Vorteil gegenüber dem aeroben Abbau sei der geringere Klärschlammanfall.