Das Bundesumweltministerium hatte in der vergangenen Woche erklärt, in mehreren Bundesländern sei Stahl aus Indien entdeckt worden, in den unbeabsichtigt radioaktives Kobalt-60 eingeschmolzen worden sei. Bekannt seien den Behörden bisher Kontaminationen bei Ventilen, Gussteilen, Edelstahlseilen, Maschinenteilen und Altmetallspänen. Beim überwiegenden Anteil der betroffenen Stahllieferungen liegt die Kontamination unterhalb der Freigabegrenzwerte, teilt das BMU weiter mit. Die betroffenen Chargen seien sichergestellt. Konsumgüter sind von den Importen bislang nicht betroffen.
In dieser Woche soll ein Treffen mit Vertretern des Bundesumweltministeriums und betroffener Firmen stattfinden. Laut den Messungen der Bundesländer gehe von dem Schrott aus Indien aber keine Gefahr für die menschliche Gesundheit und für die Umwelt aus, betont das BMU.
In den vergangenen Monaten ist immer wieder radioaktiv verstrahlter Schrott gefunden. Im August sind beispielsweise 22 Tonnen belasteter Stahlstangen aus Indien nach Hamburg gelangt, gibt die GHS Strahlenschutz alarmierende Zahlen bekannt. Zudem tauchen immer wieder „orphan sources“ auf. 30 dieser herrenlosen Strahlenquellen seien laut Bundesumweltministerium allein 2008 entdeckt worden.
Im September warnte die Bundesvereinigung Deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen (BDSV) vor radioaktiven Stoffen, die im Hafen von Felixstowe (Großbritannien) gefunden wworden waren. Hierbei handelte es sich um einen Container mit Kupferschrott aus Ghana, in dem offene radioaktive Stoffe in Form von Kontaminationen mit Cäsium-137 festgestellt wurden.
Nach dem Fund von radioaktivem Schrott aus Indien hat das Gewerbeaufsichtsamt die belasteten Metallteile in zwei Firmen in Maxdorf und Speyer gesichert und die Mitarbeiter informiert. Die Metallteile seien nur schwach belastet, hieß es.