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Stadtreinigung Hamburg kauft Kompostwerk Bützberg

Die Stadtreinigung Hamburg (SRH) hat zum Jahreswechsel das bisher durch E.On Energy from Waste betriebene Kompostwerk Bützberg in Tangstedt gekauft. Die Anlage verarbeite jährlich rund 30.000 Tonnen Bioabfall zu hochwertigem Kompost. Rund 20.500 Tonnen Bioabfälle stammen aus den knapp 50.000 grünen Biotonnen Hamburger Haushalte. Mit dem Erwerb eines Kompostwerkes erweitert die SRH ihr Spektrum von Anlagen zur umweltgerechten Verwertung biogener Abfälle.
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Die SRH übernimmt auch die in der Kompostanlage beschäftigten acht Mitarbeiter und die Anteile der E.On Energy from Waste an der VKN-Vertriebsgesellschaft Kompostprodukte Nord GmbH. An dieser Vermarktungsgesellschaft für Kompost hält die SRH damit 64,83 Prozent Gesellschafteranteile, wie der kommunale Entsorgungsbetrieb mitgeteilt hat.

Die SRH übernehme auch die bestehenden Lieferverträge über Bioabfälle aus den benachbarten Landkreisen Schleswig-Holsteins. „Mit einem eigenen Kompostwerk sichern wir die nachhaltige und umweltgerechte Verwertung von Bioabfällen aus Hamburger Haushalten in einer modernen Anlage. Der Kauf des Kompostwerkes Bützberg ist nach der Biogasanlage in Hamburg-Stellingen ein weiterer wichtiger Meilenstein im Portfolio der SRH, um biogene Abfälle zukünftig noch energieeffizienter zu nutzen“, sagte SRH-Geschäftsführer Rüdiger Siechau.

Im Kompostwerk Bützberg werden seit 1995 jährlich rund 10.000 bis 12.000 Tonnen Qualitätskompost erzeugt. Angelieferter Bioabfall wird gesiebt und von Fremdstoffen befreit. Über eine Schneckenmühle und fünf Förderbänder gelangen die Bioabfälle in die 22 Meter breite und 125 Meter lange geschlossene Rottehalle. In neun gut belüfteten Rottefeldern machen sich Mikroorganismen, Bakterien und Pilze über den Bioabfall her und erzeugen innerhalb von zehn Wochen nährstoffreichen Kompost. Durch biologische Abbauprozesse in dieser Zeit entstehen Temperaturen von über 70 Grad Celsius, wodurch Keime abgetötet werden und unerwünschte Wildkrautsamen später nicht mehr austreiben können. Ein automatisches Umsetzsystem, der sogenannte Wendelin, sorgt während des Reifeprozesses dafür, dass das Material aller neun Kompostmieten umgeschichtet und bedarfsgerecht bewässert wird und so gleichmäßig und gut belüftet verrottet. Die Luft in der Rottehalle wird zwei bis dreimal pro Stunde ausgetauscht und durch ein Biofiltersystem mit vorgeschalteter Biowäsche und einem Wirkungsgrad von 90 bis 95 Prozent geleitet. Dank dieser intensiven Reinigung seien unangenehme Gerüche im Umfeld der Anlage nur selten wahrnehmbar.

Der fertige Kompost, dem seit 1997 ununterbrochen das RAL Gütezeichen Kompost verliehen ist, wird lose oder in Säcken verpackt an Landwirte und Hobbygärtner verkauft. Der Fertigkompost sei ein organischer Mehrnährstoffdünger. Neben hohen Gehalten an Phosphor, Kalium und Stickstoff versorge der Fertigkompost den Boden auch mit wertvollem Humus.

Der lose Kompost wird ab 0,5 Kubikmeter zum Preis von 10,50 Euro pro Kubikmeter (15,00 Euro pro Tonne) verkauft. Der 30-Liter-Sack Kompost kostet drei Euro und ist auch auf den Recyclinghöfen der SRH erhältlich.

Quelle: SRH

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