Nach dem „Häuserkampf um das Altpapier“, den wir im Sommer erleben durften, ziehen sich jetzt die gewerblichen Altpapiersammlungen an vielen Orten wieder zurück, schreibt der VKS im VKU in seiner heutigen Pressemitteilung. Grund für das plötzliche Versiegen der Sammellust der Gewerblichen sei der Einbruch der Altpapierpreise auf dem Weltmarkt. Was im Sommer noch als dauerhaft lukratives Geschäft erschien, wurde binnen weniger Wochen zum Verlustgeschäft.
Der VKS im VKU hat von jeher vor dieser Entwicklung gewarnt. Private sammeln nur so lange, wie die Erlöse stimmen. Laut Siechau würden nur die Kommunen eine dauerhafte Entsorgungssicherheit gewähren, da sie die Altpapierentsorgung als hoheitliche Pflichtaufgabe wahrnehmen, und zwar unabhängig von den Wertstoffpreisen auf dem Weltmarkt.
Das kommunale Altpapiersammelsystem sei dabei Bestandteil der gesamten hoheitlichen Entsorgungsinfrastruktur und werde selbstverständlich über die Abfallgebühren insgesamt finanziert, ebenso wie beispielsweise die Schadstoffsammlung oder aber die teilweise „kostenfreie“ Sperrmüllabfuhr. Daraus hätten die Kommunen auch nie ein Geheimnis gemacht.
Erlöse und Kosten der Altpapiersammlungen würden seit jeher in die Abfallgebührenkalkulationen eingestellt. Und unvorhersehbare Kostenentwicklungen bei der Altpapiersammlung würden durch Nachkalkulationen in den Folgejahren als Unter- oder Überdeckungen ausgeglichen. Marktpreisschwankungen, die es beim Altpapier schon immer gegeben hat, würden sich dabei erfahrungsgemäß über einen längeren Zeitraum weitgehend ausgleichen.
„Das ist kein „Getrickse“, sondern durch die Kommunalabgabengesetze der Länder so vorgegeben, heißt es in der Pressemitteilung. Siechau: „Außerdem schützt die langfristige und verlässliche Gebührenkalkulation die Gebührenzahler auch vor Preiserhöhungen für Entsorgungsleistungen, die wie beim Altpapier vorübergehend mal etwas weniger Erträge abwerfen.“