Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) ist grundsätzlich für den gesetzlich gesicherten Einsatz von effizienten Leuchten, hält eigenen Angaben zufolge aber den vorgesehenen Zeitplan für zu lasch. Zusätzlich kritisiert die DUH die bislang völlig unzureichende Entsorgung der quecksilberhaltigen Energiesparlampen in Deutschland. „Der schöne Schein der Energiesparlampe trügt, solange wir hierzulande nicht unsere eigenen Gesetze ernst nehmen und die umweltgerechte Entsorgung sicherstellen“, sagte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.
Energiesparlampen müssen laut Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) seit März 2006 getrennt vom Hausmüll bei Wertstoffhöfen oder Schadstoffmobilen abgegeben werden. Die im Fachjargon auch Gasentladungslampen genannten Leuchten enthalten geringe Mengen Quecksilber und müssen deshalb am Ende ihres Lebens umweltgerecht entsorgt werden, damit das Quecksilber nicht in die Umwelt gelangt.
Doch nur rund 30 Prozent der Energiesparlampen und Leuchtstoffröhren wurden 2007 ordentlich gesammelt und umweltgerecht entsorgt. Private Haushalte haben laut DUH nur zehn Prozent der alten Lampen getrennt vom Hausmüll gesammelt und entsorgt.
In 42 Groß- und Landeshauptstädten hat die DUH die Abgabemöglichkeiten für Gasentladungslampen aus privaten Haushalten untersucht. Einige Städte bieten Rückgabemöglichkeiten von Altlampen im Rahmen der Elektroaltgerätesammlung, andere zählen Altlampen zur Schadstoffsammlung, was die Abgabemöglichkeiten deutlich verringert, da nicht jeder Wertstoffhof gleichzeitig Schadstoffsammelstelle ist. „Gasentladungslampen sind rechtlich eindeutig als Elektroaltgeräte einzuordnen“, sagt Maria Elander, Leiterin der Abteilung Kreislaufwirtschaft bei der DUH. „Deshalb sind die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger dafür verantwortlich, den Verbraucherinnen und Verbrauchern ein entsprechendes Netz an Abgabemöglichkeiten anzubieten. Städte mit teilweise über 500.000 Einwohnern, aber keiner bzw. nur einer oder zwei festen Abgabestellen für Altlampen, kommen dieser Pflicht eindeutig nicht nach“, rügt Elander und regt eine zusätzliche Zusammenarbeit zwischen den Kommunen und dem Handel zur Entwicklung weiterer verbraucherorientierter Rückgabemöglichkeiten für Altlampen an.
Die Umfrageergebnisse
Einige Städte wie Berlin, Hamburg, Hannover, München und Münster nehmen auf allen Wertstoffhöfen Gasentladungslampen und andere Elektroaltgeräte kostenlos zurück. Dresden, Duisburg, Wuppertal und andere Städte bieten zusätzlich zur Lampenrücknahme an allen Wertstoffhöfen auch die kostenlose Lampenrücknahme bei Schadstoffmobilen an, die Stadt Magdeburg nimmt die Lampen außerdem auch im Abfallberatungsbüro entgegen. Andere Städte, wie Leipzig, Wiesbaden, Aachen und Kiel nehmen dagegen die ausrangierten Lampen nur an einer einzigen festen Sammelstelle an. Frankfurt am Main bietet privaten Haushalten überhaupt keine festen Rückgabemöglichkeiten, sondern ausschließlich eine Altlampensammlung im Schadstoffmobil. Köln macht zwar durch Werbekampagnen auf die notwendige Getrenntsammlung von Energiesparlampen aufmerksam, bietet den knapp einer Million Einwohnern aber nur zwei feste Rückgabemöglichkeiten an.
Die Anzahl der Sammelstellen für Altlampen ist in der Regel in großen Städten größer als in kleineren Städten, wobei dort mehr Einwohner die gleiche Sammelstelle nutzen. In den deutschen Städten über 500.000 Einwohner gibt es im Mittelwert eine feste Sammelstelle pro 172.000 Einwohner bzw. pro 63 Quadratkilometer; in Städten mit zwischen 200.000 und 500.000 Einwohnern eine Sammelstelle pro 128.000 Einwohner bzw. pro 77 Quadratkilometer. Zusätzlich können in einigen Städten Altlampen auch bei Schadstoffmobilen kostenlos abgegeben werden.