„Absoluter Schmarrn“, kommentierte ZAW-Geschäftsleiter Holger Bauerfeind den ZDF-Beitrag gegenüber dem RECYCLING magazin. In dem knapp sieben Minuten langen Film seien Bilder gezeigt worden, die weder aktuell noch örtlich korrekt zugeordnet worden seien. Zwar habe der ZAW italienischen Müll zwischengelagert, doch sei der mittlerweile komplett in der MBA Cröbern verwertet worden. Das sächsische Zwischenlager für den Müll aus dem Ausland sei für rund 60.000 Tonnen genehmigt worden, derzeit aber leer. Bauerfeind spricht sogar von Materialengpässen.
Der Vorwurf der illegalen Deponierung italienischen Mülls ist aus Sicht des ZAW-Mannes rufschädigend: „Wir haben seit Mai nur noch inländische Abfälle.“ Die in dem Beitrag des ZDF-Magazins gezeigten heizwertreichen Fraktionen hätte es so nie gegeben. „Dieses Material haben wir immer direkt verwertet“, sagt Bauerfeind. Es seien vier unterschiedliche Zwischenlager gezeigt worden, auf denen derzeit aber nicht die gefilmten Abfälle lagern würden. So sei das Zwischenlager Spröda geräumt, für Zeuchfeld sei der ZAW gar nicht zuständig und auch wenn Bauerfeind für die Zwischenlager Fehr und Freiheit III nicht ausschließen kann, dass dort noch italienischer Müll lagert, weißt er doch darauf hin, dass für diese beiden Lager keine Auflage zur Trennung zu befolgen sei.
Was die in dem ZDF-Bericht erwähnten Aktivitäten italienischer Staatsanwälte gegen deutsche Behörden angeht, reagiert Bauerfeind mit Unverständnis: „Ich frage mich, was das soll. Wir waren ständig Kontrollen unterworfen. Im ersten Halbjahr dieses Jahres sind über 50 Kamerateams auf unserem Gelände rumgelaufen, denen wir alles gezeigt haben. Die konnten alles überprüfen, haben aber nichts gefunden. Wir haben alles ordnungsgemäß behandelt und nur die Reststoffe der MBA deponiert.“
Weil der Fernsehbeitrag von der WEV GmbH als rufschädigend empfunden wird, haben die Verantwortlichen Bauerfeind zufolge einen Medienanwalt eingeschaltet, der am morgigen Donnerstag voraussichtlich Anzeige gegen die Redaktion von Frontal21 erstatten werde.