BDSV: Verschrottung muss ins Abfallregime führen

„Wenn die Bundesregierung ernst machen sollte mit der Einführung einer Verschrottungsprämie für alte Fahrzeuge, müssen die stillgelegten Fahrzeuge auch in Deutschland verschrottet werden.“

Dies fordert die BDSV – Bundesvereinigung deutscher Stahlrecycling- und Entsorgungsunternehmen in ihrer heutigen Pressemitteilung. Dazu der BDSV-Vorsitzende Jürgen Karle: „Wenn die Politik wirklich etwas für Klima- und Umweltschutz erreichen will, müssen die Altfahrzeuge auch mit unserer innovativen Shreddertechnik, die dem höchsten Umweltstandard entspricht, behandelt werden. In den letzten Jahren wurden aber nur noch weniger als 20 Prozent der in Deutschland stillgelegten Fahrzeuge hier verwertet, der Rest wurde exportiert.“

Nach Ansicht des BDSV-Präsidenten könne die Verschrottungsprämie nur dann klima- und umweltpolitische Wirkung entfalten, wenn die stillgelegten Fahrzeuge, die nicht einmal die Abgasnormen Euro 1 oder Euro 2 einhalten, auch zum „Abfall“ würden. Erst dann hätte man die Möglichkeit, auch auf den Export Einfluss zu nehmen. Schließlich machen Emissionen vor Ländergrenzen nicht halt und die in Deutschland hergestellten alten Stinker sollten auch hier verschrottet werden. Stattdessen würden die „alten Schätzchen“, die nach den deutschen Auflagen hier gar nicht mehr zugelassen würden, über deutsche und europäische Grenzen als Gebrauchtwagen exportiert. Im Ausland würden sie dann bis zum technischen Ende gefahren und anschließend wild deponiert oder in Anlagen bearbeitet, die bei weitem nicht dem Umweltstandard wie in Deutschland entsprechen.

Diesen Umstand würden die BDSV-Mitglieder seit Jahren mit großer Sorge sehen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Es wurden seit Inkrafttreten der Altfahrzeugverordnung weit über 100 Millionen Euro in modernste Shreddertechnik investiert. Sollte sich der Trend des Altautoexports fortsetzen, wäre die wirtschaftliche Auslastung der hochmodernen und teuren Shredderanlagen nicht mehr gegeben und diese müssten teilweise stillgelegt werden.

Noch schlimmer sei die Situation in der Autoverwertungsbranche, die den Shredderbetrieben vorgelagert ist. Hier gab es laut BDSV wegen des Exodus von Altautos, bereits viele Betriebsschließungen. Dies hatte zur Folge, dass viele Arbeitsplätze verloren gingen und dieser Trend sich in erschreckendem Maße fortsetzt.

Sollte eine Verschrottungsprämie realisiert werden, bestünde jetzt die Chance, durch eine Abfalldeklaration die zur zeit noch exportierten Altautos im Land zu halten. Daraus könnten wertvolle Rohstoffe gewonnen sowie die Existenz zur Zeit vieler gefährdeter Betriebe und damit Arbeitsplätze gesichert und sogar wieder neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Zusätzlich wäre diese Maßnahme nicht nur Konjunkturhilfe für die Automobil- und ihre Zulieferindustrie, sondern auch für die Recyclingindustrie und damit für den Klimaschutz. Sollte die Bundesregierung unserem Vorschlag folgen, wäre diese Politik schlüssig und konsequent zu Ende geführt. Sie würde damit zusätzlich viele positive Effekte bewirken, sagte Jürgen Karle.

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