Nach Rekordzahlen im dritten Quartal müsse der Stahlkonzern wegen der sinkenden Nachfrage seine Produktion stärker als bisher angekündigt zurückfahren und rechne mit einem Gewinneinbruch im Schlussquartal. Vorstandschef Lakshmi Mittal bleibt allerdings „optimistisch für die mittelfristigen Wachstumsaussichten der Branchel. Derzeit halten wir es allerdings für angebracht, unsere Wachstumsstrategie auszusetzen, bis wir beständigere Prognosen für die weitere Wirtschaftsentwicklung haben.“
Im dritten Quartal konnte Arcelor-Mittal die Erwartungen der Analysten trotz eines starken Wachstums nicht erfüllen. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 76 Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar. Der Umsatz kletterte um 38 Prozent auf 35,2 Milliarden und im Endeffekt verdiente Arcelor-Mittal mit 3,8 Milliarden Dollar knapp 29 Prozent mehr als im Vorjahr. Analysten hatten bei allen Werten zum Teil mehr erwartet.
Wegen des aktuell schwachen Konjunktur sei die Nachfrage in allen Bereichen deutlich gesunken, hieß es. Die Kunden bauten derzeit ihre Lagerbestände ab. Arcelor-Mittal reagiere darauf mit höheren Einsparungen. Zudem müssten die zeitweiligen Produktionskürzungen, mit denen dem Preisverfall entgegengewirkt werden soll, ausgeweitet werden. Bisher war von einer Produktionsdrosselung um konzernweit 15 Prozent die Rede. Um finanziell flexibel zu sein, will der Luxemburger Konzern die Schulden bis Ende nächsten Jahres deutlich reduzieren.