Wie der bvse-Fachverband Papierrecycling heute in Bonn mitteilte, sei noch kein Ende dieser Entwicklung absehbar. Die Auftragslage der Papier- und Kartonindustrie hat sich in den letzten Monaten nachfragebedingt stetig verschlechtert, was in der Folge zu rückläufigen Altpapierbestellungen führt.
Nun zieht die Finanzmarktkrise die ohnehin schon deutlich abgeschwächte Konjunktur zusätzlich und global in Mitleidenschaft, schreibt der bvse in seiner heutigen Pressemitteilung.
Die Altpapier-Order aus Fernost sind teilweise zum Erliegen gekommen. Im Ergebnis sind inzwischen im Markt massive Erlösrückgänge für Altpapier feststellbar. Um annähernd kostendeckend arbeiten zu können seien die Altpapierunternehmen daher gezwungen, ihre Altpapieranfallstellen mit ins Boot zu nehmen. Die noch vor wenigen Wochen gezahlten Vergütungen sind fernab des Machbaren.
Auch die Aussichten bezüglich der weiteren Marktentwicklung lassen keinen „Silberstreif am Horizont“ erkennen, heißt es in der Pressemitteilung. Die Papierindustrie dürfte ihre Altpapier-Beschaffungsmenge kurzfristig erheblich weiter zurückfahren.
Eine Belebung der Konjunktur oder gar ein Aufschwung deutet sich für die nächsten Monate nicht an, so der bvse-Fachverband Papierrecycling. Hubert Neuhaus, Vorsitzender des bvse-Fachverbandes Papierrecycling appellierte an die Papierindustrie, diese Situation nicht auszureizen. Es dürfe nicht wieder dazu kommen, dass Altpapier in den Zuzahlungsbereich für private Haushalte sowie gewerbliche Anfallstellen komme. Damit werde die Werthaltigkeit des Altpapiers in Frage gestellt.
Auch und gerade die Papierindustrie könne daran kein Interesse haben.