„Wir erhoffen uns von dem Pilotprojekt wichtige Erkenntnisse, die auch für andere Deponien nutzbar sind“, so Umweltministerin Gönner. Außerdem sollen mit dem neuen Verfahren mögliche Umweltbeeinträchtigungen durch das aus Fäulnis- und Gärungsprozessen freigesetzte und klimaschädliche Methangas oder austretende Sickerwässer verringert werden. 600.000 Euro werden als Landeszuschuss für das mit rund 1,6 Millionen Euro Gesamtkosten veranschlagte Projekt bereitgestellt.
Bei der herkömmlichen Vorgehensweise muss nach heutigen Erkenntnissen eine stillgelegte Deponie noch 40 Jahre und mehr behördlich überwacht werden, um möglichen Umweltgefahren vorzubeugen, die von den abgelagerten Abfällen ausgehen könnten.
In den vergangenen drei Jahren wurden von den seinerzeit noch 48 Mülldeponien in Baden-Württemberg bereits 16 geschlossen, erläuterte Gönner. Nach der Stilllegung einer Deponie erfolgt eine langwierige und kostspielige Nachsorge. Das kostet die Betreiber hohe Millionen-Beträge.
Mit dem von der Universität Stuttgart, Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft entwickelten Verfahren soll die Nachsorgezeit einer Deponie auf unter 30 Jahre verkürzt werden. Zum Einsatz kommt dazu auf der Versuchsfläche ein spezieller Biofilter, über den das Methangas sowie gasförmige Geruchs- und Schadstoffe abgebaut werden.
Gleichzeitig sollen die in der Deponie abgelagerten organischen Abfälle schneller und vollständiger mineralisiert sowie die Sickerwassermenge verringert werden. „Wenn es funktioniert, werden dadurch die Umweltrisiken verringert und gleichzeitig Kosten gespart. Davon profitiert unterm Strich die Umwelt und auch der Gebührenzahler“, so Umweltministerin Gönner.