Zentek finanziert in einem ersten Schritt ein Wasserkraftprojekt in Paraiso, Brasilien. Das Kleinkraftwerk erzeugt Strom für die Region und ist umweltfreundlicher als die in Brasilien üblichen Großwasserkraftwerke. Diese stören das Ökosystem der Flüsse und liegen in der Regel weit entfernt von den Ballungszentren, wodurch Leitungsverluste entstehen. Außerdem baut Brasilien derzeit Öl- und Kohlekraftwerke. Kleinwasserkraftwerke können daher den Bau fossiler Kraftwerke erübrigen. Zentek realisiert das Projekt mit der Energieagentur First Climate. Übersteigen die CO2-Mengen aus der Sammlung von Verkaufsverpackungen die Einspareffekte, setzt Zentek mit First Climate neue Projekte um.
Die CO2-Neutralität gilt Unternehmensangaben zufolge für alle Verkaufsverpackungen („Grüner Punkt“), die Zentek im Auftrag der Hersteller von Verbrauchsgütern einsammelt. In diesem Bereich der Entsorgungsbranche war das „Duale System Deutschland“ (DSD) lange Zeit Monopolist. Allerdings traf die EU-Wettbewerbskommission 2001 die Entscheidung, dass anderen Anbietern der Einstieg in das Geschäft mit den Verkaufsverpackungen erleichtert werden soll. Seit 2006 sind andere duale Systeme in Deutschland aktiv, Industrie und Handel können seither ihren Verpackungsentsorger wählen. Zentek erhielt im März 2008 die Erlaubnis („Freistellung“), Verpackungsabfälle bei den Haushalten und Wertstoffhöfen in ganz Deutschland abzuholen, zu sortieren, verwerten und entsorgen. Dazu schließt Zentek Verträge mit Industrie- und Handelsunternehmen als sogenannte „Inverkehrbringer“ der Verpackungen und gewährleistet, dass diese Unternehmen ihre staatlich vorgegebenen Entsorgungsquoten erfüllen.
Wettbewerbsvorteile durch Umweltschutz
„Die Entsorgungsbranche spricht gerne von Ökologie und Nachhaltigkeit“, sagt Zentek-Geschäftsführer Nils Röpke. „Wir sind aber das erste mittelständische Entsorgungsunternehmen, das ein duales System betreibt – und wir sind das erste Entsorgungsunternehmen, das diesen Service CO2-neutral erbringt.“ Imagegründe spielen jedoch bei der Entscheidung Röpkes eine geringere Rolle, vielmehr sieht er in dem Konzept Wettbewerbsvorteile: „Viele Unternehmen verfolgen eigene Klimaschutzziele.
Mit unseren Aktivitäten helfen wir dabei, dass unsere Kunden ihre Ziele erreichen.“ Die CO2-Neutralität dokumentiert Zentek mit einer für die Kunden ausgestellten Urkunde. Zentek selbst hat die gesamte Verwaltung klimaneutral gestellt, einschließlich Heizung und Strom, Papierverbrauch und Fuhrpark, sodass nicht einmal die Dienstfahrten der 90 Mitarbeiter – und die des Chefs – eine Erderwärmung nach sich ziehen.
Zentek ist ein Gemeinschaftsunternehmen regionaler mittelständischer Entsorger und kümmert sich für diese um deutschlandweite und europaweite Aufträge von Großkunden. Im Jahr 2007 setzte Zentek damit 52 Millionen Euro um. Die Eigentümer der Zentek sind in ihren regionalen Aktivitäten verantwortlich für die Hausmüllentsorgung bei 16 Millionen Menschen in Deutschland.