NA: Chinas Kupfernachfrage ist eine „Black Box“

Mangels neuer richtunggebender Faktoren ist die Unsicherheit über die kurzfristige Entwicklung des Kupfermarktes gestiegen, schreibt die Norddeutsche Affinerie AG (NA) in ihrer aktuellen „Kupfermail“.

Nachdem keine neuen Produktionsstörungen bekannt geworden und bestehende Arbeitskonflikte beigelegt worden seien, habe sich die Aufmerksamkeit wieder stärker der Nachfrageseite zugewandt.

Vor allem die Nachfrageintensität Chinas sei eine „Black Box“ und lasse sich nur schwer einschätzen. Hilfsweise werde von Marktanalytikern die Höhe der Kupfer- und Kupferhalbzeugimporte herangezogen, heißt es weiter, doch sei dies nur eine Seite der Medaille.

Diese Einfuhren sind laut NA in den ersten fünf Monaten 2008 um 11,6 Prozent auf 1,2 Millionen Tonnen gesunken und im Mai gegenüber dem Vormonat um rund 19 Prozent auf 199.000 Tonnen zurückgegangen. Hierzu habe vor allem das deutlich höhere Kupferpreisniveau außerhalb Chinas beigetragen, das für viele Endabnehmer eine Kaufschwelle darstelle und zum Abwarten führe.

Andererseits werde auch von einem guten lokalen Angebot berichtet. Die chinesische Kupferproduktion ist den Angaben zufolge in den ersten fünf Monaten 2008 um 19 Prozent gestiegen und die Kupferbestände in den Lagerhäusern der Shanghai Future Exchange (SHFE) seien im Juni um 10.600 Tonnen gesunken. Keine Informationen existierten über die Abgabepolitik des chinesischen Strategic Reserve Bureaus. Dass es Mengen aus der staatlichen Kupferreserve freigegeben hat, hält die NA jedoch für denkbar.

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