Laut Ulrich Fischer, Vorsitzender des Wirtschaftsverbandes Wertstoff- und Abfallbehälter (WAW) in Köln kann die Behälterindustrie den Bedarf derzeit nicht mehr decken. Allein in Deutschland werden jährlich rund 3 bis 3,5 Millionen Abfall- und Wertstoffbehälter benötigt.
Erwartet wird, dass sich der Bedarf durch die bundesweite Einführung der haushaltsnahen Papiertonne kurzfristig weit mehr als verdoppeln wird.
„Wir müssen feststellen, dass die Gefäßindustrie zwar volle Auftragsbücher aufgrund der hohen Nachfrage nach Papiertonnen hat“, betont Fischer „ sie erzielt mit dem Geschäft aber nicht die erforderlichen Gewinne.“
Als Gründe nennt der WAW neben Materialpreissteigerungen auch gestiegene Lohnkosten sowie erhöhte Energie- und Transportkosten wie zum Beispiel Mautgebühren.
„Insbesondere haben sich die Kosten für HDPE, dem Grundmaterial für AWB, innerhalb der letzten fünf Jahre mehr als verdoppelt“, macht Fischer deutlich. Diese Kosten konnten in den zurückliegenden Jahren nicht an den Markt weitergegeben werden.
Für viele namhafte Hersteller in Deutschland ist das Behältergeschäft mittlerweile unprofitabel geworden. Die Folge: Es wurden keine nennenswerten Investitionen mehr getätigt. Inzwischen mangelt es an Produktionskapazitäten, um den hohen Bedarf in Spitzenzeiten, so wie zurzeit, abzudecken.
„Das gilt für alle Produzenten – sogar europaweit“, so der Vorsitzende des WAW. Nicht zu vernachlässigen sei dieses Thema auch vor dem Hintergrund anhaltender Umweltdiskussionen. So muss die getrennte Erfassung von Wertstoffen im Sinne der Nachhaltigkeit in den kommenden Jahren weiter forciert werden.
Fazit ist, dass die Behälterindustrie die Investitionsdefizite der Vergangenheit nur durch eine höhere Wirtschaftlichkeit auffangen kann. Erst dann ist sie in der Lage, sich den steigenden Anforderungen zu stellen und wieder ausreichende Kapazitäten vorzuhalten. Zwangsläufig verbunden sind damit notwendige Preissteigerungen aufgrund der aktuell anhaltenden Kostensteigerungen.