Grünabfälle werden laut EdDE zunehmend der stofflichen Verwertung entzogen und der energetischen Verwertung in Biomasseheizkraftwerken zugeführt. Diese Entwicklung liege in der Klimadebatte mit einer finanziellen Förderung der Energieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen auf Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) begründet. Zielsetzung der gegenwärtigen Förderung durch das EEG sei es, durch den Einsatz nachwachsender Rohstoffe fossile Energieträger bei der Stromgewinnung teilweise zu ersetzen und so die CO2-Bilanz bei der Stromgewinnung positiv zu beeinflussen. Die Studie sei allerdings zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Reduktion von CO2 in der gleichen Größenordnung auch mit der stofflichen Verwertung von Grünabfällen verbunden ist. Bei eher nassen oder feinanteilreichen Materialien mit geringem Heizwert schneide die stoffliche Verwertung sogar besser als die energetische Verwertung ab. Dennoch werde die stoffliche Verwertung derzeit nicht gefördert.
Die EdDE empfiehl: Die bisher eher als konkurrierende Systeme betrachteten Verfahren der energetischen und stofflichen Verwertung mit Torfersatz sollten künftig als einander gut ergänzende Systemteile bewertet werden. Voraussetzung sei allerdings eine adäquate Stoffstromlenkung. Ebenso wichtig sei es, dass der stofflichen Verwertung von Grünabfällen ein der energetischen Verwertung gleichgestellter Klimabonus zugebilligt wird. Dies begründe sich mit der Gleichwertigkeit beider Verwertungsverfahren hinsichtlich der CO2-Bilanz für heizwertreiche Grünabfälle.
Die Studie zeige weiterhin, dass mit einer optimierten Stoffstromlenkung und bei erhöhten Erfassungsquoten im Bereich von Grünabfällen ein Beitrag zur CO2-Einsparung in Deutschland bis über 2 Millionen Mg/a möglich wäre. Dies entspräche bis zu einem Drittel der bisherigen Gesamt-CO2-Einsparung durch abfallwirtschaftliche Maßnahmen.
Die Studie ist als EdDE-Dokumentation Nr. 11 bei der EdDE-Geschäftsstelle erhältlich.