„Dazu gehört die kostenlose Zuteilung von Zertifikaten und der Ausgleich von Strompreisbelastungen.“ Gabriel forderte zudem „eine offensive Diskussion über die Balance zwischen Ökologie und Ökonomie“. Den gleichzeitigen Ausstieg aus der Nutzung von Kernkraft und Kohle bei der Stromerzeugung hält der Minister für nicht machbar.
Die deutsche NE-Metallindustrie hat sich infolge des geologisch bedingten Mangels an heimischen Erzvorkommen frühzeitig auf das Metallrecycling spezialisieren müssen „und ist hier global Vorreiter“, erklärte der Geschäftsführer der in Goslar ansässigen internationalen Recylex-Gruppe, Dr. Reimund Westphal. Für den Initiator des Metallurgie-Tages sind Metalle und die Metallurgie als angewandte Wissenschaft unabdingbare Begleiter der modernen Automobilindustrie, der Luft- und Raumfahrt, der Elektrotechnik, der Pharmazie, der Kommunikations- und Energietechnik sowie der Lebensmitteltechnik und des Schiffbaus. „Ohne die Beiträge der Metallurgie wäre das technisch geprägte moderne Leben undenkbar,“ erklärte Westphal, dessen Unternehmen zu den führenden Recycling-Unternehmen in der Nicht-Eisen-Metallindustrie zählt.
Für Ulrich Grillo, den Präsidenten der WirtschaftsVereinigung Metalle (WVM), ist „der Erzeugungsverbund aus primären und sekundären Rohstoffen in höchstem Maße energie- und ressourceneffizient“. Die Wiederverwertung von Nicht-Eisen-Metallen in Deutschland spart jährlich rund 8,4 Millionen Tonnen energiebedingte CO2-Emissionen ein. Hinzu kommt die Vermeidung prozessbedingter Emissionen. Damit reduziert das Metall-Recycling den jährlichen nationalen Kohlendioxidausstoß um rund 1 Prozent. Darüber hinaus wurden nach Berechnungen der Branche 2005 die Gewinnung und Einfuhr von 132 Millionen Tonnen metallhaltiger Erze eingespart.
Der gesamte Produktionsverbund der deutschen NE-Metallindustrie leidet zunehmend unter dem Mangel an kostengünstigem Grundlaststrom. „Strom ist für die Metallerzeugung ein Rohstoff und damit ein entscheidender Faktor für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen NE-Metallindustrie,“ erklärte WVM-Hauptgeschäftsführer Martin Kneer auf dem Goslarer Metallurgie-Tag.
Anlässlich des Metallurgie-Tages in Goslar wurde erstmals der „Kaiserpfalz-Preis für Metallurgie“ verliehen. Den von der Wirtschaft finanzierten und mit 50.000 Euro dotierten Forschungspreis für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der anwendungsorientierten Forschung erhielt ein Team von Wissenschaftlern der RWTH Aachen. Die Preisträger arbeiten unter der Leitung von Prof. Bernd Friedrich am Institut für metallurgische Prozesstechnik und Metallrecycling an der Metallrückgewinnung aus verbrauchten Gerätebatterien.