Dies entspricht einer Steigerung von 50 Prozent im Vergleich zur Vorveranstaltung. Die Internationale Fachmesse für Wasser, Abwasser, Abfall und Recycling findet dieses Jahr von 5. bis 9. Mai in München statt.
Die Eisen- und Stahlverarbeitende Industrie, Müllverbrennungsanlagen, Kraftwerke sowie chemische und pharmazeutische Unternehmen haben eines gemeinsam: In ihren Prozessen entstehen große Mengen mit Schadstoffen beladener Abluft. Zu den unerwünschten Emissionen zählen hauptsächlich Stäube unterschiedlicher Zusammensetzung und Korngrößen, aber auch Kühlschmierstoffe, Schwefeloxide, Stickstoffoxide, Dioxine und Furane sowie geruchsintensive Stoffe.
Im Zuge der Bekämpfung dieser Gefahrstoffe hat sich in Deutschland eine starke Luftreinhaltungsbranche etabliert, die Anlagen, Komponenten und Dienstleistungen für industrielle und gewerbliche Anwendungen bietet.
Zur Abscheidung von festen, flüssigen und gasförmigen Stoffen sowie Gerüchen stehen physikalische, chemische und biologische Verfahren zur Verfügung. Große Bedeutung haben filternde und elektrostatische Abscheider. Neben ihrer reinigenden Wirkung können einige Systeme aus der Abluft auch Wertstoffe, zum Beispiel Metallstäube, zurückgewinnen.
Maschinenbauer schätzen Wachstum auf 1,6 Milliarden Euro
Die Fachabteilung Luftreinhaltung im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) schätzt das Umsatzvolumen in Deutschland hergestellter Luftreinhaltungstechnik für industrielle und gewerbliche Anwendungen im Jahr 2007 auf rund 1,6 Milliarden Euro. Damit kann die Branche im Vergleich zum Vorjahr ein Wachstum von mehr als zehn Prozent aufweisen. Einen wesentlichen Anteil an dieser positiven Entwicklung haben das breite Grundgeschäft und die vielen Großaufträge. Insbesondere der Anlagenbau verzeichnet ein kräftiges Wachstum.
Dabei kommt mehr als die Hälfte der Aufträge aus dem Ausland. Auch hier stieg die Nachfrage im vergangenen Jahr nach VDMA-Angaben im zweistelligen Bereich. Die wichtigsten Abnehmer kamen aus den USA, Frankreich, Italien, China, der Schweiz und Großbritannien. Zudem lässt sich eine Verlagerung der Exportmärkte nach Osteuropa feststellen.
Einer der Gründe für die weltweite Spitzenposition deutscher Anbieter ist die umfangreiche Umweltgesetzgebung hierzulande: Die deutschen Umweltgesetze, allen voran das Bundes-Immissionsschutzgesetz mit der nachgeschalteten Technischen Anleitung Luft, waren und sind Motor für technische Innovationen. Dank der fortlaufend optimierten Abscheidetechniken sanken in Deutschland beispielsweise die Staub-Emissionen aus industriellen Prozessen seit dem Jahr 1990 auf weniger als ein Viertel des ursprünglichen Wertes. Mit dem Export von Umweltschutzgütern überträgt Deutschland seine Umweltstandards auch in andere Länder.
Technologisch ist, gerade vor dem Hintergrund hoher Energiepreise, derzeit das Thema Energieeffizienz von besonderer Bedeutung. So sind zum Beispiel Rauchgasreinigungsanlagen mit Wärmerückgewinnung gefragt – nicht zuletzt deshalb, weil die Wärmerückgewinnung auch eine schnellere Amortisierung der Investitionskosten ermöglicht.