Auf der Suche nach grüner Elektronik forderte Greenpeace eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr IT-Hersteller auf, Daten von maximal drei Geräten wie Laptop, Desktop PC, Mobiltelefon oder PDA einzureichen. Ledigleich 14 Unternehmen seien dieser Aufforderung nachgekommen. Nicht dabei waren Acer, Apple, Asus, Creative, Microsoft, Nintendo, Palm und Sharp.
Insgesamt konnte Greenpeace 37 Produkte bewerten. Kriterien waren Energieverbrauch, Lebensdauer und Verwendung umweltschädlicher Materialien. Laut Umweltorganisation konnte keines der Geräte alle zehn von Greenpeace angelegten Kriterien erfüllen. „Ein wirklich grünes Produkt können uns die Hersteller noch nicht präsentieren“, sagt Ulrike Kallee, Chemieexpertin von Greenpeace.
Insbesondere im Hinblick auf grünes Design würden die meisten Produkte noch einiges zu wünschen übrig lassen. Wie Greenpeace feststellte, produzieren nach wie vor viele Hersteller potenzielle Einwegprodukte, bei denen der Akku teurer als ein neues Gerät ist. Folglich wachse der Müllberg in dieser Branche schneller als in jeder anderen.
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen fallen jährlich bis zu 50 Millionen Tonnen Elektroschrott an. Ein Großteil werde nicht recycelt oder wiederverwertet. In der EU sollen zum Beispiel 75 Prozent aller ausrangierten Elektronikgeräte verschwinden. Niemand wisse, ob sie irgendwo gelagert, mit dem normalen Hausmüll entsorgt oder ins Ausland transportiert werden.
„Green-IT ist mehr als nur sparsame Geräte. Die Hersteller müssen sich den gesamten Lebensweg ihrer Produkte vornehmen: vom Abbau der Rohstoffe über die Produktion bis hin zur Wiederverwertung der Altgeräte“, sagt Kallee. Greenpeace forderte die IT-Hersteller zu einer umfassenden CO2-Bilanz aller Produkte auf. Außerdem sollte die Lebensdauer der Geräte erhöht und bereits bei der Entwicklung neuer Produkte auf die Recycling-Möglichkeiten geachtet werden.