Palfinger erzielt 2007 Rekordergebnisse

Die Palfinger Gruppe, die 2007 ihr 75-jähriges Jubiläum feierte, erzielte erneut Rekordergebnisse. Sowohl Umsatz und Ergebnis als auch die wesentlichen Kennzahlen konnten im Geschäftsjahr 2007 erneut verbessert werden.

Der Umsatz stieg auf 695,6 Millionen Euro und lag somit um 18,9 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres von 585,2 Millionen Euro. Das EBIT erhöhte sich um 29,4 Prozent auf 99,6 Millionen Euro nach 77 Millionen Euro im Jahr 2006. Die EBIT-Marge betrug 14,3 Prozent nach 13,2 Prozent im Vorjahr und erreichte damit den höchsten Wert in der Unternehmensgeschichte. Der ROCE mit 25,7 Prozent unterstreicht die Profitabilität von Palfinger.
Das ertragreiche Krangeschäft von Palfinger in Europa ist das Fundament für das nachhaltige profitable Wachstum. Die Hauptmärkte in Westeuropa zeigten sich weiterhin stark, der Trend zu höheren Leistungsklassen und Ausrüstungsvarianten hielt – unterstützt durch gestiegene Einsatzmöglichkeiten – auch 2007 an. Zusätzlich konnte Palfinger in seinen Hoffnungsmärkten in Osteuropa, besonders in Russland, sowie in Mittel- und Südamerika eigenen Angaben zufogel die Marktentwicklung überdurchschnittlich nutzen. In den USA, wo knapp 5 Prozent des Konzernumsatzes generiert werden, waren die Immobilien- und Finanzkrise sowie die Schwäche des US-Dollars gegenüber dem Euro sowie dem kanadischen Dollar spürbar. Die Stärke der europäischen Märkte konnte jedoch die Auswirkungen für Palfinger mehr als kompensieren. Im Segment der hydraulischen Systeme und Services schaffte Palfinger im Geschäftsjahr 2007 nachhaltig den Turnaround, dies trug ebenfalls zu der neuerlichen Ergebnissteigerung bei.
Obwohl Maßnahmen wie die Einbindung zusätzlicher Lieferanten im Laufe des Jahres zu greifen begannen, gab es weiterhin Engpässe in der Material- und Komponentenversorgung.

Wesentliche Ereignisse

Bereits 2006 startete Palfinger das größte Investitionsprogramm in der Unternehmensgeschichte, das Investitionen in die Kapazitätsausweitung sowie die weitere Verbesserung von Effizienz und Qualität in Höhe von insgesamt rund 80 Millionen Euro bis Ende 2008 umfasst. Im Herbst 2007 wurde ein daran anschließendes zweites Ausbauprogramm für die Jahre 2008 bis 2010 genehmigt, um der weiter steigenden globalen Marktnachfrage Rechnung tragen und die Lieferzeiten in Zukunft spürbar verkürzen zu können. Bis Jahresende 2007 haben sich die ersten Maßnahmen in einer Kapazitätssteigerung um 10 bis 15 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2006 ausgewirkt, bis Jahresende 2008 ist eine weitere Erhöhung im Ausmaß von rund 10 Prozent gegenüber Ende 2007 geplant.
Darüber hinaus unterstützte Palfinger sein Wachstum durch Akquisitionen. Im Geschäftsjahr 2007 übernahm das Unternehmen die kroatische PiR metal d.o.o., einen Hersteller von Stahlbaukomponenten, an dem das Unternehmen seit 2001 beteiligt war. Im Dezember erfolgte das Closing für die vollständige Akquisition eines der weltweit führenden Ladebordwandhersteller, der MBB Liftsystems AG.
Im September wurde eine Vereinbarung zum Aufbau eines Vertriebs-Joint-Ventures mit einem der führenden Fahrzeughändler in Indien, der Western Auto L.L.C. Dubai, geschlossen.
Um den gestiegenen Anforderungen auf Basis der Palfinger Wertschöpfungsstrategie und der Kapazitätserhöhung gerecht zu werden, wurde mit 1. Januar 2008 Martin Zehnder als COO mit Verantwortung für den gesamten Produktionsprozess in den Vorstand berufen.

Vermögens- und Finanzlage
Das Eigenkapital erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr von 242,0 Millionen Euro um 21,9 Prozent auf 295,1 Millionen Euro, die Eigenkapitalquote beträgt 55,8 Prozent. Die Gearing Ratio erhöhte sich bedingt durch den gestiegenen Finanzmittelbedarf im Zuge des umfangreichen Investitionsprogramms und durch die getätigten Akquisitionen, liegt jedoch mit 26,7 Prozent nach 4,2 Prozent im Vorjahr immer noch auf sehr niedrigem Niveau.
Der Cashflow aus dem operativen Bereich belief sich im Geschäftsjahr 2007 auf 53,0 Millionen Euro nach 59,5 Mio Euro im Vorjahr. Der Rückgang ist auf den verstärkten Aufbau des Working Capital als Folge der Geschäftsausweitung und auf vorübergehende Prozessineffizienzen ausgelöst durch die Kapazitätserweiterungen im laufenden Betrieb zurückzuführen. Der Cashoutflow aus dem Investitionsbereich erhöhte sich im Berichtsjahr 2007 um 61,1 Millionen Euro auf 80,0 Millionen Euro. Ursache hierfür sind insbesondere die Akquisitionen und die Investitionen in Sachanlagen. Die Investitionsschwerpunkte lagen vor allem in der Sechskant-Fertigungsanlage am Standort Lengau und der Hallenerweiterung am Standort Cherven Brjag.
Die starke Expansion von Palfinger konnte großteils aus dem operativen Cashflow finanziert werden. Bedingt durch das hohe Investitionsvolumen hat sich der Free Cashflow im Geschäftsjahr 2007 um 66,9 Mio Euro auf – 23,2 Millionen Euro (Vorjahr: 43,7 Millionen Euro) verringert.
Der Vorstand schlägt für das Jahr 2007 eine Dividende von 0,70 Euro je Aktie – nach 0,55 Euro im Vorjahr – vor, dies ist eine Steigerung um 27,3 Prozent. Die Dividendenrendite bezogen auf den Durchschnittskurs im Jahr 2007 beträgt 2,1 Prozent.

Ausblick
Mit der Übernahme der deutschen MBB Liftsystems AG, eines führenden Herstellers für Ladebordwände, setzte Palfinger im 4. Quartal 2007 einen weiteren bedeutenden Schritt in seiner Internationalisierungs- und Diversifikationsstrategie. MBB wird als Teil der Division Tail Lift agieren und damit dem Bereich der hydraulischen Systeme ein stärkeres Gewicht geben. Der Konzernumsatz wird sich durch diesen Zukauf um knapp 10 Prozent erhöhen.
Die Entwicklung im Geschäftsjahr 2008 wird darüber hinaus laut Palfinger stark von der Umsetzung des laufenden Investitionsprogramms geprägt sein, das der Kapazitätserhöhung bei gleichzeitiger Sicherung und Steigerung der Qualität dient. Das im 3. Quartal 2007 beschlossene zweite Investitionsprogramm wird einen weiteren Ausbau der Produktionswerke bis zum Jahr 2010 beinhalten.
Der strategische Schwerpunkt ab 2008 wird verstärkt auf dem Auf- bzw. Ausbau strategisch wichtiger Areas und Produktdivisionen gelegt. Palfinger wird dafür einen eigenen Bereich „Ventures“ schaffen. Die Segmentberichterstattung wird daher ab dem 1. Quartal 2008 adaptiert, künftig wird nach den drei Segmenten Krane, hydraulische Systeme und Services sowie Ventures berichtet.

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