Die Ergebnisse der bifa-Studie zeigten, dass in der Münchner Abfallwirtschaft die Klimagutschriften die klimabelastenden Auswirkungen nicht nur kompensieren, sondern sogar bei weitem übersteigen, berichtet Friderich. Für das gesamte Abfallaufkommen der Stadt München von 1997 bis 2006 in Höhe von 6,5 Millionen Tonnen liege der Nettobeitrag für die Treibhausgasminderung bei rund 1,25 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Das entspreche in etwa dem von rund 95.000 Einwohnern in einem Jahr verursachten Treibhauspotenzial.
Rechnet man zur Münchner Abfallmenge die Fremdmüllanlieferungen zur Auslastung der Müllverbrennungsanlage hinzu, so steigt der positive Klimaeffekt um weitere 36 Prozent auf rund 1,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente.
Die Studie stellt laut Friderich eine ausführliche Ökobilanz über die CO2-Emissionen der Münchner Abfallwirtschaft dar. Die Untersuchung basiert auf einem Stoffstrommodell, das vom bifa Institut bereits für eine bayernweite Klimastudie entwickelt wurde. Das Modell umfasse alle Prozessschritte der relevanten Entsorgungswege: die Erfassung in Hol- und Bringsystemen, die Sortierung, die Aufbereitung, die Beseitigung und die Verwertung der Abfälle.
Untersucht werden auch alle mit den Prozessen verbundenen Stoff- und Energieflüsse, angefangen bei der Gewinnung und Aufbereitung von Rohstoffen bis hin zur Beseitigung von Betriebsmitteln und der Entsorgung von Reststoffen. Nicht berücksichtigt werden hingegen die Emissionen bei den Herstellungsprozessen der Produkte, die später zu Abfall wurden. Ebenso unberücksichtigt bleiben der Bau und der Unterhalt von Gebäuden, Anlagen und Transportmitteln, da sie im Vergleich zum eigentlichen abfallwirtschaftlichen Geschehen vernachlässigbar seien.