So schreibt Hubertus Bardt in den neuesten IW-Trends (I/2008) über die „Entwicklungen und Nutzungskonkurrenz bei der Verwendung von Biomasse in Deutschland“, dass Energiebauern und andere Anlagenbetreiber im Jahr 2006 für Strom aus organischem Material Einspeisevergütungen von über 1,3 Milliarden Euro erhalten haben. Gegenüber 2005 war das eine Steigerung um fast 70 Prozent, binnen vier Jahren sogar ein Plus von nahezu 500 Prozent.
Doch auch wenn den Stromverbrauchern die dadurch höheren Preise für Biostrom unter anderem mit dem Argument eines besseren Klimaschutzes schmackhaft gemacht werden, sprechen gewichtige Gründe dagegen, bei der Energiegewinnung allein auf nachwachsende Rohstoffe zu setzen.
Zum einen bestehen erhebliche ökologische Risiken. Wenn etwa tropische Regenwälder gerodet werden, um Anbaufläche für Zuckerrohr zur Biospriterzeugung zu gewinnen, verkehrt sich die günstige CO2-Bilanz der Biomasse nahezu ins Gegenteil.
Aber auch aus ökonomischer Sicht sind Bedenken anzumelden. Steigt zum Beispiel der Bedarf der Stromproduzenten am nachwachsenden Rohstoff Holz dank der staatlichen Förderung, wird das forstwirtschaftliche Erzeugnis immer teurer.
Papierfabriken haben darunter gleich doppelt zu leiden – sie müssen mehr für ihren Grundstoff zahlen und sind zusätzlich höheren Energiekosten ausgesetzt.