Bvse beobachtet Finanzkrise mit Sorge

Der Schrottmarkt hat im vergangenen Jahr von der weltweit gestiegenen Rohstahlproduktion profitiert. Dies erklärte der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse) am 6. Februar.

Den Angaben zufolge erhöhte sich die Stahlproduktion 2007 im Vergleich zum Vorjahr von 47,2 auf 48,6 Millionen Tonnen. Der hohe Schrottbedarf habe den Zukaufbedarf der Stahlwerke um über 900.000 Tonnen auf rund 17,4 Millionen Tonnen erhöht. Der Schrottverbrauch der Gießereiindustrie sei im Jahresvergleich ebenfalls gestiegen. Der bvse schätzt, dass der Versand aus dem Inlandaufkommen die Grenze von 23 Millionen Tonnen überschritten hat. Dies bestätige auch die bvse-Umfrage, laut der die befragten Mitgliedsunternehmen ihre Erfassungsmenge 2007 um 4,7 Prozent steigern konnten.

Für das laufende Jahr erwartet der bvse, dass die Stahlproduktion nicht mehr so stark wie im Vorjahr wachsen wird. Die Prognose sei dennoch positiv. Risiken sehe der Verband angesichts der Turbulenzen auf den Finanzmärkten. Der bvse-Präsident Burkhard Landers sagte: „Wir erhalten Meldungen, dass die Banken deutliche Zurückhaltung bei Finanzierungszusagen zeigen. Das gilt für Investitionen genauso wie für Zwischenfinanzierungen.“ Das hohe Preisniveau auf den Schrottmärkten binde zudem in hohem Maße Liquidität, so dass die internationale Finanzkrise mit großer Sorge beobachtet werde. Die Absicherung der Geschäfts- und Kontokorrentkredite seien für mittelständische Unternehmen der größte Unsicherheitsfaktor, da sie im Prinzip jederzeit kündbar seien. Wenn Landesbanken, die IKB und die KfW in Bedrängnis geraten, sei das für den Mittelstand von großer Bedeutung. Deshalb fordere Landers von der Politik, das Instrument der Mittelstandsfinanzierung nicht aus dem Auge zu verlieren, sonst würden die konjunkturellen Bremsspuren der Finanzkrise als vermutet.

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