Auf den Straßen von Neapel haben sich in den vergangenen Tagen zwischen 100.000 und 150.000 Tonnen Müll angesammelt. Die Stadt drohte in ihrem Müll zu ersticken. Um dem Problem Herr zu werden, hat die Regierung von Romano Prodi beschlossen, den Müll in andere italienische Regionen zu transportieren. Aber auch ins Ausland wird ein Teil des Abfalls exportiert. Ein Ziel ist Deutschland.
Wie „die tageszeitung“ berichtete, verbrennt Remondis in der Anlage in Bremerhaven gegenwärtig den Abfall aus Neapel. Diese Geschäftsverbindung sei jedoch lange vor der Müllkrise in Neapel entstanden – im April 2001. Ein anderer Teil des Unrates aus Süditalien geht in die Deponie Cröbern bei Leipzig. Dort errichtete die Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft (WEV) 2005 eine mechanisch-biologische Entsorgungsanlage, in der seit Mitte 2007 auch süditalienischer Müll verbrannt wird.