Zunächst stellte Prof. Dr. Martin Kranert die CO2-Bilanz abfallwirtschaftlicher Konzepte vor, die er in zahlreichen Untersuchungen miteinander verglichen hatte. Dabei kam er zu dem Schluss, dass das getrennte Erfassen und Recycling stofflich verwertbarer Abfälle sowie das Verbrennen von Restabfällen einen bedeutenden Beitrag zur Verminderung der Kohlenstoffdioxidemissionen leisten kann. Hierbei spiele jedoch die Verwertungssituation von Abwärme am Standort der Müllverbrennungsanlage eine wichtige Rolle. Kranert führte weiterhin aus, dass die energetische Verwertung heizwertreicher biogener Abfallströme hinsichtlich der CO2-Bilanz nicht generell vorteilhaft ist. Stoffliche Verwertungsstrategien können zu gleichen CO2-Einsparungen führen, wenn die gesamte Produktions- und Entsorgungskette betrachtet wird. Daher sollte laut Kranert bei der Entwicklung neuer abfallwirtschaftlicher Konzepte unter dem Aspekt der CO2-Bilanz darauf geachtet werden, welche konkreten Randbedingungen gegeben sind.
Dr. Michael Pförtner von der EnBW Waste Management GmbH kam zu einer ähnlichen Erkenntnis. Er wies bei dem Regionaltreffen der DGAW auf die große Bedeutung hin, die der Müllverbrennung bei der Vermeidung von Kohlenstoffdioxidemissionen zukommt. Deshalb werde sich die EnBW im Entsorgungsbereich künftig auf die Verbrennung der Abfälle in konventionellen thermischen Anlagen konzentrieren. Zurzeit verfügt die EnBW laut Pförtner über eine Anlagenkapazität von rund 860.000 Tonnen pro Jahr. Es werde allerdings eine Erhöhung der thermischen Entsorgungskapazitäten geprüft.
Darüber hinaus stellte Holger Schmitz von Veolia Umweltservice GmbH Deutschland während dem Regionaltreffen Süd-West die Aktivitäten seiner Gesellschaft in Deutschland dar. Durch den Kauf von SULO kann Veolia bereits ein breitgefächertes Angebot an Dienstleistungen anbieten. Dieses soll in Zukunft aber noch ausgebaut und durch eine Straffung der betrieblichen Organisation wettbewerbsfähig angeboten werden.