Immer wieder berichtet die Tagespresse über Metalldiebstähle. Der Nürnberger Orgelpfeifenraub war wohl der bisher kurioseste Fall, schreibt die „Frankfurter Rundschau“ (FR) auf ihrer Internetseite. Im Februar dieses Jahres soll ein Mann 3.000 Orgelpfeifen aus einer Lagerhalle geklaut haben, in der sie vor ihrer Restaurierung aufbewahrt worden waren. Die Pfeifen sollen mehr als 200.000 Euro wert gewesen sein, doch beim Schrotthändler bekam der Dieb nicht einmal einen Euro pro Stück.
Als die aufgeschreckte Kirchengemeinde den richtigen Schrottplatz ausfindig gemacht hatte, waren die meisten Pfeifen schon zu Würfeln gepresst, schreibt fr-online.
Die Metalldiebstähle werden wohl weiterhin Hochkonjunktur haben, wenn die Schrottpreise in den von Jahren noch ungeahnten Höhen verweilen. So muss die Gesellschaft damit leben, dass dreiste Schrotträuber Kabel aus Häuserwänden reißen, Gullys aus den Straßen heben oder Grabschmuck aus Metall stehlen, schreibt die FR.
„Die schrecken vor nichts zurück“, sagt Frank Scheulen vom Nordrhein-Westpfälischen Landeskriminalamt gegenüber der Zeitung. Im Jahr 2006 sollen allein in NRW 323 Fälle von Metalldiebstählen gemeldet worden sein – siebenmal mehr als im Jahr zuvor. Und auch 2007 werde die Zahl wohl weiter steigen, sagte Scheulen der Zeitung. Immerhin bekomme man derzeit 250 Euro für eine Tonne des begehrten Stahlschrotts der Sorte 2, zitiert die Zeitung Beate Brüninghaus, Sprecherin des Düsseldorfer Stahl-Zentrums. Vor fünf Jahren sei es nicht halb soviel gewesen.
Mit 200 Fällen pro Monat sei die Deutsche Bahn das größte Opfer von Metalldiebstahl. Manchmal klauen die Diebe ganze Schienenstränge, meistens würden aber Kabel gestohlen (Oberleitungen, Erdungskabel, Telefondrähte). Dies ist jedoch nicht ganz ungefährlich. Erst vor kurzem wurde auf einem Werksgelände in Duisburg die völlig verbrannte Leiche eines Metalldiebs gefunden. Wie die FR schreibt, hatte der Mann mit einer Zange ein Kabel abgeschnitten, über das Starkstrom lief.