„Viele europäische Staaten beneiden Deutschland um dieses erfolgreiche System“, betonte Miller. Es habe sich als Instrument zur Einbindung der Produzenten bewährt, die seit Erlass der Verpackungsverordnung eine vollumfängliche Umweltverantwortung für ihre Produkte tragen. Anstelle einer permanenten Diskussion über eine Aufgabe der Mülltrennung müsse mehr Energie in die Verbesserungen des Systems durch eine Ausweitung auf stoffgleiche Materialien oder durch die Erhöhung der Recyclingquoten gesteckt werden.
Der viel diskutierte Vorschlag zu einer einheitlichen Abfalltonne – der sogenannten Gelb-in-Grau-Lösung – mit maschineller Sortierung anstelle der getrennten Erfassung von Kunststoffen führe in die Irre. Das Umweltbundesamt habe derartigen Forderungen schon im vergangenen Jahr aufgrund der fehlenden Praxisreife eine Absage erteilt. Trotzdem werde in der Diskussion über die Verbesserung der Hausmüllentsorgung vielfach fälschlicherweise der Eindruck erweckt, als ob diese Lösung bereits heute einsatzfähig sei.
Nach einer Studie des Bundesumweltministeriums zum Umweltbewusstsein 2006 zähle für zwei Drittel der Deutschen der sorgsame Umgang mit Müll zu den grundliegenden Anliegen. Die hohe Akzeptanz für Mülltrennung führt dazu, dass tatsächlich ein sehr großer Anteil der Verpackungsabfälle aus den Haushalten dem Recycling zugeführt werden kann. Pro Bundesbürger wurden 2006 über 63 Kilogramm Abfälle aus Kunststoff, Glas und Papier gesammelt. Die recycelten Mengen lagen 2006 allein im Kunststoffbereich bei über 870.000 Tonnen.
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