Die Sanierung der gravierenden Umweltschäden, die die DDR hinterlassen hatte, war vordringliche Aufgabe im Umweltschutz nach der politischen Wende in Thüringen. Trotz erheblicher Fortschritte ist dieser Prozess bis heute nicht in allen Teilen abgeschlossen.
Darüber informierte heute der Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Naturschutz und Umwelt, Stefan Baldus, eine hochrangige politische Delegation aus Indien und Pakistan.
„Parallel zu diesen Sanierungsbemühungen widmen wir uns etwa seit Mitte der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts auch den Aufgaben, die auf dem Weltgipfel für Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro unter dem Leitbild einer Nachhaltigen Entwicklung völkerrechtlich verbindlich vereinbar worden sind“, so Baldus.
Fast 30 Prozent der Thüringer Kommunen haben inzwischen einen Lokalen Agenda-21-Prozess für eine Nachhaltige Entwicklung auf lokaler Ebene gestartet. Das ist im nationalen Vergleich ein Platz im vorderen Drittel. Unter den neuen Ländern ist Thüringen Vorreiter. Möglich war dies durch eine intensive fachliche Flankierung und auch finanzielle Unterstützung der Kommunen aus Mitteln des Freistaates und der Europäischen Union.
Der energiebedingte Ausstoß von Kohlendioxid (CO2) in Thüringen ist gegenüber 1990 bis 2004 um 58 % gesunken. Der Ausstoß liegt heute bei etwa 7,9 Tonnen CO2 pro Einwohner und Jahr. „Die Reduzierung des Treibhausgasausstoßes muss weiter vorangetrieben werden. Trotz des guten Standes haben wir den Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch in den vergangenen Jahren drastisch gesteigert. Thüringen liegt heute bei fast 12 % (nationaler Durchschnitt rd. 5 %) und strebt für 2020 einen Anteil von 25 % an – 5 % mehr als auf europäischer Ebene verbindlich vereinbart“, informierte der Staatssekretär.
Die Bundeskanzlerin hat auf ihrer jüngsten Reise nach China und Japan einen neuen Vorschlag in die Klimadiskussion eingebracht: Wir sollten uns bemühen, künftige Klimaziele an dem Ausstoß pro Einwohner und Jahr zu orientieren. Baldus: „Diesen Ansatz sollten wir gemeinsam unterstützen, denn er ist ein wesentlicher Beitrag zu einer global gerechten Verteilung von Chancen und Verantwortung.“
Der Thüringer Landtag hat sich als erstes Landesparlament in Deutschland zur Unterstützung der Global Marshall Plan Initiative bekannt. Die Initiative hat zum Ziel, die Umsetzung der Millenniumsziele der Vereinten Nationen zur fördern. Der Thüringer Landtag hat im Januar 2007 beschlossen, dieses Aktionsprogramm zu unterstützen. Dabei geht es primär um Bildung für alle Kinder, die Beseitigung von Hunger und Armut, die Verbesserung der Gesundheitsvorsorge sowie die Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung.