Wie Nikhil Shah, Senior Consultant bei CRU International, auf der 22. Internationalen Metal Bulletin Aluminium-Konferenz in Dubai berichtete, sind die Hütten demnach zwar sehr daran interessiert, in neue Kapazitäten zu investieren. Sie sind sich aber auch bewusst, dass ihre Expansion nicht auffallen darf, da ihnen ansonsten Restriktionen drohen.
China wird laut Shah die wichtigste Wachstumsregion im Bereich Aluminium bleiben. Die Aussagen des Experten basieren auf jüngsten Besuchen bei 29 Hütten in China. Da zur Aluminium-Herstellung Tonerde benötigt wird, ist zu erwarten, dass auch die Nachfrage Chinas nach diesem Rohstoff zunehmen wird.
Das Land hat eigene Raffinerien aufgebaut, um seine Versorgung mit Tonerde zu sichern. Dies sorgte mit dafür, dass die Preise am Spotmarkt in den vergangenen Monaten sanken, führte Shah weiter aus.
Die Spotmarktpreise für Tonerde liegen derzeit bei 320 bis 330 US-Dollar pro Tonne, nachdem sie im ersten Quartal noch um die 420 US-Dollar pro Tonne betrugen. Voraussichtlich wird in den nächsten fünf Jahren etwa die Hälfte des weltweiten Zuwachses bei der Tonerde- Versorgung aus China kommen, erwartet der Experte.
Da jedoch für die kommenden beiden Jahre ein leichtes Überangebot an Tonerde zu erwarten ist, werden wohl einige kostenintensive Raffinerien, insbesondere in China, ihre Produktion einschränken. Einige Werke mussten schon schließen, weitere werden folgen, so Shah. Niedrigere Preise und steigende Kapitalkosten könnten den Zubau weiterer Raffinerie-Kapazität hinausschieben. Er sieht die größte Herausforderung für Chinas Versorgung mit Tonerde in der Sicherung der Bauxitzufuhr und hohen Raffinerie-Kosten.