Die RWE Key Account Contracting GmbH als das hierfür verantwortliche Unternehmen wolle bis zum Jahr 2020 bis zu zehn dieser Kraftwerke bauen, in denen aus Holz Strom und Wärme gewonnen werde. Das Land verpflichte sich im Gegenzug dazu, das Unternehmen bei der Beschaffung der notwendigen Holzmengen zu unterstützen. Zum Einsatz komme dabei vor allem Restholz, das normalerweise im Wald liegen bleibe und verrotte. Die Standorte der Kraftwerke sollen so gewählt werden, dass die benötigte Biomasse jeweils im Umkreis von 30 bis 50 Kilometern in ausreichender Menge vorhanden ist.
Das erste Biomasseheizkraftwerk wolle RWE bereits im nächsten Jahr bauen, so dass es in der zweiten Jahreshälfte 2009 seine Arbeit aufnehmen könne. Das 25 Millionen teure Werk soll im interkommunalen Industriepark Wittgenstein errichtet werden. „Biomasseanlagen arbeiten energieeffizient und CO2-neutral. Sie sind deshalb ein wichtiger Baustein zum Aufbau einer zukunftsorientierten Energieversorgung“, sagte Bonekamp.
Pro Jahr benötige das Kraftwerk in Wittgenstein rund 50.000 Tonnen Brennmaterial. Als Brennstoff werde überwiegend Holz aus den waldreichen Regionen des Sauer- und Siegerlandes eingesetzt. Dabei handle es sich um naturbelassene Waldresthölzer wie Schwachholz, Reisig, Kronenmaterial sowie Strauch- und Grünschnitt aus der Landschaftspflege. Die Kraft-Wärme-Kopplungsanlage werde ausgelegt auf eine Leistung von rund 30 Megawatt (MW) thermisch und maximal acht Megawatt elektrisch. Die ausgekoppelte Wärme soll an die Firma Vis Nova GmbH geliefert werden, die auf einem benachbarten Grundstück ein neues Werk zur Produktion von Holzbriketts errichten will. Der in dem Heizkraftwerk produzierte Strom werde nach den Bestimmungen des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) in das öffentliche Netz eingespeist.