Er warnte zudem vor enormen Preissteigerungen. „Wir müssen davon ausgehen, dass wir in allerkürzester Zeit Preise am Markt haben werden, die diese Rohstoffknappheit auch widerspiegeln.“
Die „intelligente Suche nach neuen Ersatzstoffen“ böte eine Alternative, so Flasbarth. Zudem forderte er die Wirtschaft auf, die Langlebigkeit von Produkten zu erhöhen. Flasbarth, der seit 1. September UBA-Präsident ist, will eine Überarbeitung der deutschen Umweltgesetze auf den Weg bringen. Von dem umstrittenen Vorschlag, die Ökosteuer schrittweise zu erhöhen, nahm der Umweltschützer wieder Abstand.
Einem möglichen Regierungswechsel nach der Bundestagswahl in eineinhalb Wochen sieht der UBA-Chef gelassen entgegen. Er gehe davon aus, dass jede Regierungskonstellation gute Umweltpolitik machen kann. „Das ist kein Monopol einer Konstellation. Es muss allerdings auch politisch gewollt sein“, sagte Flasbarth der Deutschen Presse- Agentur dpa. Der umweltpolitische Erfolg hänge dabei entscheidend vom Führungspersonal ab. Das zeige auch die Vergangenheit. „Wir hatten eigentlich (…) in Deutschland immer ambitioniertes Führungspersonal im Umweltbereich.“ Aus diesem Grund wünsche er sich für die neue Legislaturperiode schlicht einen starken Minister, egal aus welcher Partei. „Das schlimmste, was dem Politikbereich passieren kann, ist ein Schwächling.“ (dpa)
Als wichtigsten Eckpfeiler für seine künftige Arbeit beschrieb Flasbarth seine Vision von einer Kohlenstoffdioxid-neutralen Gesellschaft bis 2050. Wenn das gelinge, hätte sich Deutschland von einem wichtigen Unsicherheitsfaktor in der Klimapolitik entfernt und seine Energieversorgung entscheidend umgestellt. «Und dann werden wir eine der erfolgreichsten Volkswirtschaften der Welt sein, weil das natürlich Technologien, Techniken und Know-how sind, die überall auf der Welt händeringend gesucht werden.»
Das Bundesumweltamt unterstützt die Bundesregierung beratend. Es ist parteipolitisch neutral und gilt als wichtigster Ratgeber in Umweltfragen.