Bauherr der neuen Anlage ist die agri.capital Gmbh in Münster, die sich deutschlandweit und in Österreich auf den Bau und Betrieb von Biogasanlagen spezialisiert hat, heißt es hierzu in einer Pressemitteilung des Umweltministeriums in Brandenburg.
Wie es weiter heißt, können mit der in der Anlage in Wriezen produzierten Energie rund 2.600 Haushalte versorgt werden.
Die Biogasanlage in Wriezen verfolgt ein innovatives zukunftsträchtiges Konzept: Nach der Vergärung nachwachsender Rohstoffen (Maissilage, Ganzpflanzensilage, Mais, Getreide) wird das erzeugte Biogas einem zweiten technologisch anspruchsvollen Verfahrensschritt unterzogen.
Es wird von nutzlosen Beimengungen wie Kohlendioxid und Wasserdampf befreit und zu Biomethan aufbereitet. Dieses Biomethan entspricht weitgehend den Parametern von Erdgas. Es wird daher auch als Bioerdgas bezeichnet und kann mit entsprechender Technik in das örtliche Erdgasnetz eingespeist werden. Somit wird regenerative Energie großflächig, dezentral und standortunabhängig verfügbar.
Hinzu kommt, dass Biogas beziehungsweise Bioerdgas ohne Verluste gespeichert werden kann und somit grundlastfähig ist. Das heißt, diese Energie kann genau dann genutzt werden, wenn auch der Bedarf besteht.
Brandenburgs Agrar- und Umweltstaatssekretär Dietmar Schulze sieht in dem neuen Projekt einen wichtigen Bauteil der „Energiestrategie 2020“, mit der das Land zwei wesentliche Weichenstellungen vorgenommen hat: „Der Anteil erneuerbarer Energien am Primärenergieverbrauch soll 20 Prozent betragen, davon sollen 41 Prozent aus Biomasse bereitgestellt werden. Gleichzeitig soll im Vergleich zu 1990 eine Verminderung des Ausstoßes von Treibhausgasen um 40 Prozent erreicht werden.“
Ende 2006 gab es in Brandenburg 55 Biogasanlagen, Ende 2008 waren es bereits 156. Mit der Novelle des Erneuerbare Energien-Gesetzes, das am 1. Januar in Kraft getreten ist, soll sich dieser Boom nun erst recht fortsetzen.