Das Feinholz-Heizkraftwerk gehe auf eine Idee eines Zweckverbandes zurück, die bislang nicht sinnvoll verwertbaren Siebrest der Holzhackschnitzelaufbereitung jetzt thermisch zu verwerten, so das Umweltministerium. Die Abfälle kämen von den Verbundpartnern (Landkreise Böblingen und Calw und der Stadt Stuttgart) und würden nun in Strom und Wärme umgesetzt.
Das Biomasse-Heizkraftwerk werde in die bereits bestehende Restmüllverbrennungsanlage miteinbezogen, so das Umweltministerium. Vorteile seien, dass weitgehend auf die bestehende Infrastruktur der Restmüllverbrennungsanlage, wie Wasseraufbereitung oder Kondensat- und Speisewassersystem zurückgegriffen werden kann. Ebenfalls sei bereits der Anschluss zur Auskopplung der Fernwärme vorhanden.
Das Biomasse-Heizkraftwerk wurde Ministeriumsangaben zufolge mit einem Aufwand von über 6,5 Millionen Euro federführend von Siemens gebaut. Die Anlage kann mittels neuartiger Schleuderradbeschickung im AWINA-Feuerbox-Verfahren auch bis 50 Prozent feuchtes Material verbrennen. Es werden jährlich aus 20 Kilotonnen des Feinholzes sieben GWh Strom (Verbrauch von 2.000 Haushalten) und 30 GWh Wärme (Verbrauch von 1.500 Haushalten) gewonnen und in bereits vorhandene Netze eingespeist.
An dem vom Landkreis Böblingen verwendeten Ausgangsmaterial (Grünabfälle) fallen landesweit bei öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern rund 800.000 Tonnen im Jahr an.