Dazu soll zum einen ein rechtlicher Rahmen geschaffen werden, zum anderen sollen nach europäischem Vorbild auch die Elektro- und Elektronikhersteller bei der Entsorgung ihrer Produkte in die Pflicht genommen werden.
In China fallen Schätzungen zufolge jährlich zwischen einer und zwei Millionen Tonnen an Elektroschrott an. Neben den inländischen Altgeräten kämen auch E-Schrott-Importe aus Japan, Russland, den USA und Westeuropa zur Verwertung und Entsorgung ins Reich der Mitte. Eine Forschergruppe der Hongkonger Baptist University geht eigenen Angaben zufolge davon aus, dass rund 70 Prozent aller gebrauchten Computer, Mobiltelefone und anderer zum Recycling vorgesehenen Elektronikgeräte der Welt inzwischen in China landen. In der Regel illegal, denn die Volksrepublik hat bereits im Jahr 2002 den Import von Elektroschrott verboten.
Wie die Bundesagentur für Außenwirtschaft (bfai) berichtet, setzt China große Hoffnungen auf die im Februar dieses Jahres in Kraft getretenen Verwaltungsregeln zur Kontrolle der Umweltbelastung durch Elektroschrott. Somit wird das chinesische Umweltministerium eine Liste qualifizierter Recyclingunternehmen für Elektroschrott erstellen, in die auch Firmen mit ausländischem Investitionsanteil aufgenommen werden können. Die von ihnen eingesetzten Technologien müssen den nationalen Umweltstandards entsprechen; regelmäßige Kontrollen sind vorgesehen. Darüber hinaus ist die Weiterleitung von unvollständig behandeltem Elektroschrott an nicht auf der Liste geführter Unternehmen verboten.
In der Pipeline ist laut bfai derzeit auch eine Verwaltungsbestimmung über das Recycling von Haushaltselektronikgeräten. Bei strengem Vollzug wird sie den illegalen Recyclingaktivitäten einen Riegel vorschieben, denn sie soll die Einrichtung eines Systems für Rücknahmestellen, Recycler und Entsorger präzisieren. Die wenigen derzeit bestehenden, modernen Recyclinganlagen in China haben noch Pilotcharakter und kämpfen mit ungenügend organisierten Rücknahmesystemen.