Gebräuchliche Bio-Kunststoffe sind nicht oder nur schlecht kompostierbar. Das gilt jedenfalls, wenn es um die Eigenkompostierung geht. Selbst nach langen Zeiträumen zersetzen sich diese Kunststoffe kaum, sagt Thomas Probst, Referent für Kunststoffrecycling beim Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse).
Leider gelte dies auch bei professionellen Verfahren, wie beispielsweise den Biogas-Anlagen. Auch in diesen Anlagen zersetzen sich die Biokunststoffe nicht.
Dies sei auch ein Grund, warum die Kommunen ihre Bürgerinnen und Bürger auffordern, die Kunststoffe in die Restmülltonne und keinesfalls in die Biotonne zu geben.
Bio-Kunststoffe behindern aber auch das werkstoffliche Kunststoffrecycling. Wenn dieses Material nämlich in den „Gelben Sack“ gelangt und sich mit normalen Kunststoffen vermischt, lösen sich diese Substanzen bei den notwendigen Wasch- und Aufbereitungsprozessen auf und mindern so auch noch die Materialqualität der herkömmlichen Kunststoffe, kritisiert Probst.
Deshalb könnten Bio-Kunststoffe nur der Beseitigung in Müllverbrennungsanlagen zugeführt werden. Alternativen zur Beseitigung sind allenfalls die Heißkompostierung oder die Aufbereitung zu Ersatzbrennstoffen. Ob diese beiden Verwertungsalternativen allerdings das positive Image der Biokunststoffe rechtfertigen, bleibt dahingestellt.