NRW und Flandern wollen bei Kreislaufwirtschaft kooperieren

Die Ministerpräsidenten der Nachbarregionen wollen beim Circular Valley Forum am 16. November in Wuppertal eine Vereinbarung unterzeichnen, um künftig gemeinsam die Transformation hin zu einer zirkulären Wirtschaftsweise voranzubringen.

Nordrhein-Westfalen und Flandern beim Circular Valley Forum am 16. November ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichenen, um eine grenzüberschreitende Kreislaufwirtschaft zu etablieren. Die Ministerpräsidenten Hendrik Wüst und Jan Jambon wollen so die Herausforderung meistern, dass Abfallrecht national geregelt ist, die Stoffströme aber grenzüberschreitend fließen. Das Ballungsgebiet ist angesichts seiner starken industriellen Prägung ideal als Vorbild geeignet. 

NRW-Ministerpräsident Wüst sieht ein gut funktionierendes System der Kreislaufwirtschaft als „essenziellen Baustein“ für die Weiterentwicklung der beiden Industriestandorte – und nennt drei Vorteile: „Es trägt dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, die Verfügbarkeit von Rohstoffen zu erhöhen und die Klimaziele zu erreichen. Deshalb wollen wir unsere Zusammenarbeit in diesem Bereich intensivieren. Die Unterzeichnung der Absichtserklärung ist ein wichtiger erster Schritt.“

Flandern verfolgt seit 30 Jahren eine ehrgeizige Abfall- und Materialpolitik und ist heute eine der weltweit führenden Regionen in der Kreislaufwirtschaft. „Mit „Circular Flanders“ haben wir eine einzigartige öffentlich-private Partnerschaft, die die Richtung für eine Kreislaufwirtschaft vorgibt. Die flämische Regierung hat in den vergangenen Jahren Hunderte Kreislaufexperimente unterstützt und Flandern hat mit seinen Forschungszentren umfangreiches Wissen über die Kreislaufwirtschaft entwickelt“, sagt der flämische Ministerpräsident Jambon. 

Das Ergebnis ist eine reiche Landschaft von kleinen und mittleren Unternehmen der Circular Economy, die mit neuen Kreislauf-Geschäftsmodellen arbeiten. Zudem ist Flandern führend im Recycling von kritischen Metallen. Jambon: „Wir teilen mit Nordrhein-Westfalen die Kombination aus einer starken materialintensiven Industrie und einer reichen KMU-Landschaft. Durch Zusammenarbeit und Wissensaustausch wollen wir den Übergang zur Kreislaufwirtschaft in dieser Region beschleunigen und ein Beispiel für andere Länder und Regionen in Europa sein.“

Ausgangspunkt für die jetzige Vereinbarung war das Circular Valley Forum 2022. Jambon sorgte dort für eine besondere Geste. Er erläuterte, warum seine Region, NRW und die Niederlande eine gute Tradition der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit pflegen und ideale Bedingungen für ein europäisches Zentrum der Kreislaufwirtschaft bieten. Diese Kooperation wolle er fortsetzen und vertiefen. „Ich reiche Nordrhein-Westfalen die Hand“, sagte Jambon. Nathanael Liminski, NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales und Medien sowie Chef der Staatskanzlei, betonte damals, dass der Landesregierung viel daran liege, dass man jetzt „in die Umsetzung in der Fläche, also im großen Maßstab“ komme und das Ganze nicht auf Nordrhein-Westfalen begrenze. Deshalb liege beim Circular Valley Forum ein „ganz großer Akzent darauf, das grenzüberschreitend zu machen“.

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