Initiative ZARE nimmt Kfz-Werkstätten in die Pflicht

Aufgrund fortlaufender Meldungen über widerrechtliche Ablagerungen von Altreifen sowie der dramatisch gestiegenen Altreifenentsorgungen ins außereuropäische Ausland will die Initiative ZARE die Annahmestellen von Altreifen dringlich darauf hinweisen, ausschließlich mit zertifizierten Entsorgungsfachbetrieben zusammenzuarbeiten.
Zertifizierte Entsorgungsfachbetriebe sortieren die abgefahrenen Reifen sorgfältig und führen jeden Reifen dem nachhaltigsten Verwertungsweg zu. Copyright: KARGRO B.V.

Reifenhändler, Kfz-Werkstätten und Autohäuser sind für Autofahrer:innen und Flottenbetreiber der erste Ansprechpartner, wenn es um die Entsorgung ihrer Altreifen geht. Damit sind sie auch in der Verantwortung, eine fachgerechte Verwertung zu gewährleisten. „Wir wollen die Betriebe unterstützen, sich umweltgerecht und verantwortungsvoll zu verhalten“, erklärt Christina Guth von der Initiative ZARE. Dafür sei die Kooperation mit zertifizierten Entsorgungsbetrieben nötig.

Verantwortungsvoll entsorgen

Umweltgerechte Altreifenentsorgung kann nur durch Fachbetriebe gewährleistet werden. Nach aktuellen Zahlen werden pro Jahr rund 200.000 Tonnen Altreifen aus Deutschland im Nahen und Mittleren Osten in Zementwerken unreguliert verbrannt. Damit landen die Reifen ganz am Ende der Abfallhierarchie, obwohl sie noch anderweitig verwertet werden könnten. Es entstehen hohe und unnötige Umweltbelastungen durch den enormen CO₂-Ausstoß. Dieses Vorgehen widerspricht den Klimazielen Deutschlands. Über eine fachgerechte Entsorgung hingegen ist es möglich, die Altreifen innerhalb Deutschlands im nachhaltigen Wertstoffkreislauf zu halten und dem nachhaltigsten Verwendungsweg zuzuführen. Zertifizierte Entsorger sortieren die Reifen zunächst fachgerecht, bevor diese entsprechend ihrem Zustand in die passende Verwertung gegeben werden. Hier steht an erster Stelle die Runderneuerung, mit der aus gebrauchten Reifen ein qualitativ hochwertiges und dabei preislich attraktives Produkt wird. Weitere Lösungen, die über Fachbetriebe in Deutschland abgewickelt werden können, sind der Export als Gebrauchtreifen sowie die stoffliche, chemische und thermische Verwertung. Dank stofflicher Verwertung werden unter anderem Gummigranulat und Gummimehl gewonnen – beide Produkte bieten eine Grundlage für die Herstellung von Bodenbelägen, Straßenasphalt oder Dichtungsmaterialien. Bei der chemischen Verwertung werden die Sekundärrohstoffe der Altreifen zerlegt. Daraus entstehen dann Koks für die Kunststoffindustrie und Rohöl für die Chemieindustrie.

Tagesgeschäft Altreifenannahme als Chance

Die Initiative ZARE ruft Autofahrer*innen auf, sich bei Abgabe ihrer Altreifen in der Kfz-Werkstatt, dem Autohaus oder anderen Annahmestellen genau zu informieren, wie die Reifen entsorgt werden. So sollen auch die Verbraucher:innen Verantwortung übernehmen, damit die fachgerechte Weiterverwertung über einen zertifizierten Entsorgungsfachbetrieb gewährleistet wird. Die Annahmestellen erhalten Unterstützung von der Initiative ZARE, auf deren Website www.zertifizierte-altreifenentsorger.de deutschlandweit zertifizierte Entsorger gelistet sind. Hier finden die Unternehmen auch aktuelle Informationen über die verschiedenen Verwertungsmethoden und aktuelle Entwicklungen. ZARE möchte Unternehmen, zu deren Tagesgeschäft die Altreifenannahme gehört, für das Thema sensibilisieren, damit diese die abgefahrenen Reifen nur an zertifizierte Entsorger weitergeben. „Die Betriebe haben es in der Hand, was mit den jährlich 600.000 Tonnen in Deutschland anfallenden Altreifen passiert und ob diese sinnvoll und umweltgerecht entsorgt werden“, so Christina Guth.

Umweltsündern das Handwerk legen

Für Städte und Gemeinden ist es ein lästiges Übel, dessen Folgen Mensch und Umwelt betreffen: Regelmäßig werden große Mengen an Altreifen in Deutschland widerrechtlich in der Natur entsorgt. Die Altreifen verrotten nicht und bilden nicht nur ein unschönes Bild in Landschaft und Wäldern, sondern stellen vor allem eine enorme Umweltverschmutzung dar. Auf den Kosten für die Entsorgung bleiben die Kommunen meist sitzen, was am Ende zulasten der Steuerzahler:innen geht. Verursacher der rechtswidrigen Ablagerungen sind mutmaßlich illegale Händler, die sich beispielsweise von den Annahmestellen für die Abholung bezahlen lassen und dann die Reifen einfach in der Natur abkippen, anstatt sich die Mühe der fachgerechten Entsorgung zu machen. Diese Straftaten werden mit hohen Bußgeldern geahndet, doch leider werden die Täter selten ermittelt. Auf der Website www.zertifizierte-altreifenentsorger.de werden illegale Ablagerungen von der Initiative ZARE dokumentiert. Der beste Weg, sich gegen das dreiste Vorgehen der Umweltsünder zu wehren, ist eine fachgerechte Entsorgung von Altreifen, für die sich Kfz-Werkstätten, Reifenhandel, Autohäuser und Verbraucher:innen entscheiden können.

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